Ensovibep wirkt gegen alle Varianten des COVID-19-Erregers SARS-CoV-2. Das trifft laut Medienmitteilung des Schlieremer Biotechnologieunternehmens Molecular Partners auch auf die neue Omikron-Variante zu. Das haben präklinische Studien bestätigt. In einer Reihe von biologischen Arzneimitteln, die gegen die ursprüngliche (Wildtyp) und die Omikron-Variante von SARS-CoV-2 getestet wurden, habe Ensovibep eine gleichmässig hohe neutralisierende Wirksamkeit für Wildtyp- und Omikron-Varianten beibehalten.
Die Daten stammen aus Studien, die in Zusammenarbeit mit dem Centre Hospitalier Universitaire Vaudois (CHUV) in Lausanne und den National Institutes of Health (NIH) in den Vereinigten Staaten durchgeführt wurden, heisst es in der Mitteilung. Ensovibep werde derzeit in der globalen Phase 2/3-Studie EMPATHY untersucht.
Der Kooperationspartner von Molecular Partners, Novartis, führe diese klinische Studie durch, wobei Molecular Partners als Sponsor auftrete. In den Phase-2-Teil von EMPATHY wurden Patienten aus sechs Ländern aufgenommen. Die ersten Daten für die ersten 400 Patienten werden für Anfang 2022 erwartet.
„Omikron ist das jüngste Beispiel für die kontinuierliche Entwicklung der Pandemie, wobei jede Variante potenziell neue globale Bedrohungen darstellt, einschliesslich der Verringerung der Wirksamkeit von zugelassenen Impfstoffen und Therapeutika“, wird Patrick Amstutz, CEO von Molecular Partners, zitiert. Ensovibep sei entwickelt worden, um solchen viralen Mutationen standzuhalten. Ein multispezifischer Ansatz wie das antivirale DARPin von Molecular Partners habe sich als besser erwiesen als die erste Generation monoklonaler Antikörper. DARPins (Designed Ankyrin Repeat Proteins) sind künstliche Proteine, die Antigene erkennen und binden können. Sie besitzen ähnlich wie Antikörper eine neutralisierende Wirkung.
Molecular Partners mit Sitz im Bio-Technopark Schlieren-Zürich wurde 2004 von Forschenden der Universität Zürich (UZH) gegründet. gba