Das Kantonsspital Baden (KSB) meldet im zweiten Jahr der Corona-Pandemie einen Geburtenrekord. 1841 Babys kamen in der Geburtsabteilung des KSB zur Welt. Das sind laut Medienmitteilung 200 Geburten oder 12 Prozent mehr als im Jahr davor. Für das KSB bedeutet dies einen Rekord. Noch nie seit der Eröffnung des Spitals im Jahre 1978 wurden so viele Geburten verzeichnet. Ein Grund für diesen Babyboom könnte die Corona-Pandemie sein, heisst es in der Mitteilung des KSB.
Professor Leonhard Schäffer, Leiter der Geburtsabteilung des KSB, wird zitiert, dass auch in anderen grossen Pandemien die Geburtenzahlen zunächst gesunken, aber dann wieder deutlich gestiegen seien. Er sieht im Vergleich der grossen Pandemien des 20. und 21. Jahrhunderts ein Muster. „Mehrere Monate nach dem Ausbruch der Pandemie nehmen die Geburtenzahlen jeweils ab“, wird er zitiert. „Etwa anderthalb bis zwei Jahre nach dem Ausbruch der Pandemie haben die Geburtenzahlen dann wieder überproportional zugenommen. Eine ähnliche Entwicklung manifestiert sich nun offenbar auch bei Corona – zumindest, wenn man die Geburtenentwicklung im KSB als Massstab nimmt“, so Schäffer. 2020 wurden 1641 Babys geboren, 2019 waren es 1677.
Im KSB geht man davon aus, dass der Babyboom in den kommenden Monaten andauern wird. Marianne Bauer, leitende Hebamme am KSB, hat eine veränderte Haltung zum Kind festgestellt. „Nahmen sich viele Paare früher oft vor, zuerst die grosse weite Welt zu bereisen, ehe sie die Familienplanung in Angriff nahmen, so setzen sie nun die Prioritäten anders: Baby first“, wird Bauer zitiert. gba