Die Aargau Verkehr AG (AVA) hat laut einer Medienmitteilung am 9. August eine Sensibilisierungs- und Sicherheitskampagne begonnen. Sie steht unter dem Motto: Gemeinsam für mehr Aufmerksamkeit. Im Fokus stehen unerlaubte Gleisübertritte und das aufmerksame Verhalten an Bahnübergängen und im Strassenbahnbereich. Allein an der Limmattalbahn kommt es nach Angaben der AVA durchschnittlich pro Tag zu zwei vermeidbaren Schnellbremsungen infolge unachtsamen Verhaltens anderer Verkehrsteilnehmenden.
Obwohl die Bahn ein äusserst sicheres Verkehrsmittel ist, soll das Bewusstsein für ein korrektes und somit sicheres Verhalten im Gleisbereich gestärkt werden, heisst es von der AVA. Dabei geht es vor allem um unerlaubte Gleisübertritte. Diese stellen eine der grössten Gefahren rund um die Bahn dar. Die Betroffenen würden die Geschwindigkeit und die deutlich längeren Bremswege der Züge unterschätzen, heisst es in der Mitteilung. Ein Zug mit einer Geschwindigkeit von 40 bis 50 Kilometern pro Stunde brauche auch bei einer Schnellbremsung rund 150 bis 200 Meter bis zum Stillstand. Zudem bestehe die Gefahr von Stürzen am Gleis.
Eine widerrechtliche Gleisüberschreitung sei auch kein Kavaliersdelikt, sondern nach Artikel 86 des Eisenbahngesetzes ein Offizialdelikt. In den vergangenen vier Jahren habe Aargau Verkehr durchschnittlich 119 Verstösse pro Jahr wegen unerlaubtem Überschreiten von Gleisen zur Anzeige gebracht. Weitere 480 unerlaubte Gleisübertritte konnten nicht geahndet werden.
Es gibt ein Kampagnenvideo in den sozialen Medien, um auch die jüngere Generation anzusprechen. ce/gba