Der von der Aargauischen Kantonalbank(AKB) und Aargau Services Standortförderung erstellte Aargauer Konjunkturbarometerstieg laut Medienmitteilung in einem Monat um knapp 1 Prozent auf 85,2 Punkte. Neben starken Daten aus der Industrie zeigt sich eine Verbesserung der Lage auf dem Arbeitsmarkt. Allerdings sind die Konjunkturdaten in den einzelnen Wirtschaftszweigen sehr unterschiedlich. So hat die Gastronomie weiterhin zu kämpfen, der gesamte Tourismus steckt weiterhin in einer Jahrhundertkrise, dagegen hat der internationale Warenaustausch die Krise überwunden, heisst es im Konjunkturbarometer.
Am Arbeitsmarkt sieht es abgesehen von der Gastronomie mit immer noch weit verbreiteter Kurzarbeit in den anderen Sektoren besser aus. Im Aargau sind sogar um 1,8 Prozent mehr Stellen ausgeschrieben als im Februar 2020. In der Gesamtschweiz gibt es da immer noch ein Minus von 1,2 Prozent. Dies sei „erstaunlich“, heisst es in der Medienmitteilung, weil die Wirtschaft erst im März 2020 eingebrochen war und im Februar 2020 die Lage noch einigermassen stabil war.
Das kann daran liegen, dass heute mehr offene Stellen publiziert und den Arbeitsämtern gemeldet werden. Der sogenannte verdeckte Arbeitsmarkt sei vermutlich kleiner geworden. Industrieunternehmen haben den dritten Monat in Folge Personal aufgebaut. Allerdings hat die Kurzarbeit wieder etwas zugenommen. Rund 16 Prozent der Beschäftigten in der Schweizer Industrie waren von Kurzarbeit betroffen. In den beiden Vormonaten waren es nur jeweils 10 Prozent.
Der internationale Warenaustausch hat laut dem Konjunkturbarometer die Krise überwunden. Steigende Nachfrage stütze auch die Exporte aus dem Kanton Aargau. Positiv wirke sich weltweit die zunehmende Nachfrage Chinas aus. Der schwächere Franken helfe dabei der Exportwirtschaft. Die Auftragslage habe sich in einem Monat um 5,1 auf 63,3 Punkte gesteigert.
Die Digitalwirtschaft wächst in der Corona-Krise. Im Barometer wird von einem explosiven Wachstum des elektronischen Handels gesprochen. Auch die Registrierung neuer Domain-Namen auf die Endung .ch hat deutlich zugenommen. Das Wachstum liegt so hoch wie seit 2014 nicht mehr. Die Zahl der Internet-Adressen hat sich in Jahresfrist schweizweit um 5,4 Prozent erhöht. Neben dem Trend zur Digitalisierung dürfte diese Dynamik auch vom Bestreben der Privatpersonen herrühren, aufgrund der Arbeitsplatzunsicherheit ein eigenes Geschäft zu etablieren, heisst es im Konjunkturbarometer. Aktuell werden die rund 2,4 Millionen .ch-Adressen zu etwa 38 Prozent von Privatpersonen gehalten.
Die Finanzmarkt-Komponente des Aargauer Konjunkturbarometers zeigt erhebliche Zugewinne, wobei die Aktienmärkte neue Höchststände erreicht haben. Der ebenfalls von der Aargauischen Kantonalbank und Aargau Services Standortförderung herausgegebene gesamtschweizerische Swiss Index gewann im Februar 1,3 Prozent. Er beträgt jetzt 84,7 Punkte. gba