Die Aargauische Kantonalbank (AKB) hat ihr Halbjahresergebnisvorgelegt. Das ist aus Sicht von Direktionspräsident Dieter Widmer erfreulich: „Wir haben die diversen Herausforderungen im ersten Semester sehr gut bewältigt und sehen dem zweiten Semester zuversichtlich entgegen.“ Zu den Herausforderungen in diesem, vom Ausbruch der Corona-Pandemie und den die Wirtschaft insgesamt hart treffenden Schliessungs- oder Beschränkungsmassnahmen geprägten, ersten Halbjahr 2020 gehörte auch, die Risikovorsorge in den Reserven für allgemeine Bankrisiken zusätzlich zu stärken. Dies hatte laut MedienmitteilungEinfluss auf den Halbjahresgewinn, der mit 68,6 Millionen Franken leicht unter den Wert der Vergleichsperiode fällt. Die AKB weist mit dem Halbjahresergebnis mit 2,5 Milliarden Franken Eigenkapital auch eine komfortable Eigenmittelausstattung aus.
Das Gewerbe wurde gezielt mit Sondermassnahmen wie Überbrückungskrediten unterstützt. Bis Ende Juni wurden 2064 Kredite über 277 Millionen Franken zur Verfügung gestellt, wovon 152 Millionen verwendet wurden. Weitere Massnahmen umfassten Aufschub von Amortisationen und Liquiditätsspritzen für Unternehmen mit intakten Geschäftsmodellen. Damit sei weiteren 176 kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) die Krisenbewältigung ermöglicht worden. Auf gewerbliche Mieten wurde ab März für drei Monate ein Mietnachlass von 50 Prozent gewährt. Das neue Angebot AKB Impuls unterstützt gezielt Vereine und Organisationen, die so wiederum Corona-Betroffenen helfen konnten.
Im Ausblick auf das zweite Halbjahr 2020 stellt die Bank fest, dass sich in der Schweiz die Konjunktur nur langsam normalisiert. Sektoren wie der Tourismus, die Gastronomie oder die Veranstaltungsbranche leiden weiter unter den Reisebeschränkungen und dem vorsichtigen Verhalten in der Gesellschaft. Ausser dem Pharma- und Chemiesektor verzeichnen laut AKB alle wichtigen Exportbranchen der Schweiz starke Rückgänge in der Nachfrage ihrer Produkte.
Fazit der AKB: „Wir rechnen damit, dass diese Entwicklung noch bis weit ins kommende Jahr anhalten und eine Rückkehr zur Normalität erst gegen Ende 2021 erreicht wird. Im laufenden Jahr dürfte daher das schweizerische Bruttoinlandsprodukt um rund 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr sinken.“ gba