Die Aargauische Kantonalbank (AKB) setzt neu auf Nachhaltigkeitskriterien im Kreditgeschäft. Laut Medienmitteilung betrifft das die Kreditvergabe an Unternehmen, die hohen Nachhaltigkeits- und Reputationsrisiken unterliegen. Damit nehme die Aargauische Kantonalbank direkten Einfluss auf das ökonomische, ökologische und soziale Umfeld.
„Der Finanzsektor ist ein wichtiger Unterstützer des Wandels hin zu mehr Nachhaltigkeit“, wird der Leiter Kompetenzcenter Kredite, David Müller, zitiert. Bis heute gebe es keine einheitliche Marktpraxis, um Nachhaltigkeitsthemen in der Kreditvergabe einzubeziehen. Müller: „Die AKB übernimmt in diesem Bereich eine Vorreiterrolle und macht aus Überzeugung erste Schritte.“
Die AKB habe ein eigenes Konzept entwickelt, das auf international anerkannten Ausschlusskriterien basiere und mit zusätzlichen Aspekten ergänzt wurde. Da die KMU-Kundinnen und -Kunden in der Regel kein Nachhaltigkeitsrating haben, erfolge eine Beurteilung durch die Kantonalbank. Die neuen Kriterien werden laut der Medienmitteilung bei Neufinanzierungen sowie Finanzierungsneuregelungen von Unternehmungen angewendet.
„Das Thema Nachhaltigkeit geht uns alle an“, wird Direktionspräsident Dieter Widmer zitiert. „Auch bei der Kreditvergabe wächst die Bedeutung von Nachhaltigkeit und Sozialverträglichkeit, und diesem Trend kommen wir mit dem nachhaltigen Kreditvergabeprozess nach“, so Widmer weiter.
Bei den KMU im Aargau werden nach Angaben der AKB nur wenige Kundinnen und Kunden von den neuen Kreditvergabekriterien betroffen sein. Bei Finanzierungen von grösseren Unternehmen ab 50 Mitarbeitenden würden erweiterte Themen geprüft wie Umweltschädigungen und Verletzung von Arbeitnehmerrechten. gba