Forschende der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) und der Universität Basel haben gemeinsam untersucht, wie die Vielfalt der Bodentiere über die Höhenstufen hinweg entstanden und verteilt ist. Käfer, Tausendfüsser oder Ameisen seien enorm wichtig für das Funktionieren von Böden, heisst es in einer Medienmitteilung der WSL. Das gelte besonders in Bergwäldern, wo der Klimawandel sich besonders stark auswirke.
„Die von uns untersuchten Tiergruppen sind für das Funktionieren der Ökosysteme von Bedeutung und einige davon haben wichtige Aufgaben im Nährstoffkreislauf, wie Tausendfüssler, oder in Bezug auf die Bodenstruktur, wie Ameisen mit Erdnestern“, wird der Mitautor der Studie, Stephan Zimmermann von der WSL-Forschungsgruppe Bodenfunktionen und Bodenschutz, zitiert.
Auf Höhen von 1800 bis 2750 Metern hat das Forschungsteam im Schweizerischen Nationalpark mit künstlichen Unterschlupfen und Bodenfallen über 14'000 Tierchen gefangen. Sie gehörten insgesamt 248 Arten aus den sechs Tiergruppen Spinnen, Laufkäfer, Hundert- und Tausendfüsser, Kurzflügelkäfer und Ameisen an.
Wie viele Arten wo vorkamen, hing bei allen Tiergruppen fast ausschliesslich von der Höhenlage ab. Die meisten anderen Boden- und Vegetationsmerkmale hatten kaum Einfluss, da sie selber von der Höhenlage abhängig sind, wie die Forschenden in der online publizierten Fachzeitschrift PLOS ONE berichten.
Diese Untersuchung liefert angesichts des Klimawandels wertvolle Basisdaten über das Vorkommen von wirbellosen Bodenbewohnern in der Höhe. Da alpine Böden sehr lange brauchen, um zu entstehen oder um sich nach Störungen zu erholen, ist eine gut funktionierende Bodenfauna für sie besonders wichtig. gba