Die Artenvielfalt in tropischen Bergnebelwäldern ist in Gefahr. Forschende der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) haben gemeinsamen mit dem Yale Center for Biodiversity and Global Change in New Haven im amerikanischen Bundesstaat Connecticut mithilfe von Satellitendaten das Schrumpfen der Bergnebelwälder nachweisen können. Es zeigte sich, dass zwischen 2001 und 2018 weltweit insgesamt etwa 2,4 Prozent der Gesamtfläche der Bergnebelwälder verloren gegangen sind, in einigen Regionen waren es gar 8 Prozent. Mit der Abnahme sei ein immenser Verlust an Pflanzen und Tieren verbunden, die in diesen Wäldern vorkommen. Schutzgebiete zeigten dabei kaum Wirkung, heisst es in einem Bericht auf der WSL-Internetseite.
Bergnebelwälder zählen laut dem WSL-Bericht zu den artenreichsten Lebensräumen der Welt. Doch die Fläche dieser nur in den Tropen vorkommenden Wälder nehme stetig ab. Die Resultate ihrer Untersuchungen haben die Forschenden in der Fachzeitschrift Nature Ecology and Evolution veröffentlicht.
WSL-Biologe Dirk Karger, Erstautor der Studie, wird mit der Kritik zitiert: „Wenn Gebiete unter staatlichen Schutz gestellt wurden, ging die Abholzung oftmals erst richtig los, vorher war der Zutritt zu den privat verwalteten Wäldern oft verboten. Im Gegensatz zu privaten Firmen fehlen den Naturschutzbehörden in vielen Ländern, in denen Nebelwälder vorkommen, oft die finanziellen Mittel, diese Gebiete auch ausreichend zu schützen.“ Karger fordert „neue, globale Initiativen, die all diesen Aspekten gerecht werden“, um die Nebelwälder als einen Hort unvergleichlicher Biodiversität zu erhalten. gba