Energiewende und Stromversorgungssicherheit sind gleichzeitig möglich. Das erklärt CEO Christoph Brand vom Aargauer Energiekonzern Axpo. Brand legte am Donnerstag gemeinsam mit Chefökonom Martin Koller ein Szenario zur Energiewende vor. Aufgezeigt wird darin laut Medienmitteilung, wie und zu welchen Kosten die Schweiz die Energiewende bei gleichzeitig hoher Stromversorgungssicherheit erreichen kann.
Voraussetzung für eine sichere Stromversorgung auch beim Ausstieg aus der Kernenergie und dem Ersatz von fossilen durch erneuerbare Stromquellen seien mutige Entscheidungen der Politik, erklären CEO Brand und Chefökonom Koller. Das gelte sowohl für die Finanzen, etwa die Ausweitung der Verschuldungsgrenze des Netzzuschlagsfonds wie auch für die Beschleunigung von Bewilligungsverfahren.
Das Axpo-Szenario geht von einer bis 2050 um 35 Prozent steigenden Nachfrage aus, wegen Elektroautos, Wärmepumpen und wachsender Bevölkerung. In der Produktion setzt Axpo auf Nutzung diverser CO2-neutraler Technologien wie Photovoltaik auf Dächern und alpinen Anlagen, sowie Wind, Geothermie und Biomasse. Alle Technologien müssten genutzt werden. Ab 2040 müssten in den Wintermonaten Gaskraftwerke basierend auf CO2-neutralem Gas zum Ausgleich der dann ausbleibenden Kernkraft betrieben werden. In jedem Fall müsse im Winter Strom importiert werden. In einer „Dunkelflaute“ mit wenig Sonne und Wind könne eine Speicherreserve durch Rückhaltung von Wasser zur Stromproduktion die Schweiz während mindestens zwei Wochen versorgen.
Mit diesem Mix sei die Schweizer Jahresbilanz ungefähr ausgeglichen, es werde im Inland in etwa so viel Strom erzeugt wie verbraucht, heisst es in dem Axpo-Szenario.
Die Berechnungen beruhten auf dem neuen sogenannten Power Switcher von Axpo zum Energiemix. Der ist im Internet öffentlich zugänglich, auch für eigene Berechnungen zum Schweizer Strommix. gba