Das Aargauer Energieunternehmen Axpo stoppt die im April 2021 begonnene Projektplanung für die Produktion von grünem Wasserstoff am Wasserkraftwerk in Eglisau-Glattfelden. Grund dafür sind laut Medienmitteilung Rekurse gegen das Bauvorhaben. Axpo werde trotz des Rückschlages seine Wasserstoffpläne in der Schweiz vorantreiben, heisst es weiter.
Die Gemeinde Glattfelden und die Baudirektion des Kantons Zürich hatten die Baubewilligung für die Anlage ausgestellt. Drei Privatpersonen haben laut der Mitteilung von Axpo allerdings erfolgreich beim Baurekursgericht des Kantons Zürich gegen den Bau am projektierten Standort rekurriert.
„Wir bedauern es sehr, dass wir wieder daran gehindert werden, noch mehr zur Dekarbonisierung der Schweiz beizutragen. Damit wir in der Schweiz vorwärts machen können, müssen wir alle bereit sein, Kompromisse einzugehen“, wird Guy Bühler, Head Hydrogen bei Axpo, zitiert. Das Beispiel Eglisau-Glattfelden zeige auf, dass viele Projekte der Dekarbonisierung und der Energiewende auf Ausnahmebewilligungen angewiesen seien. Deshalb seien Rahmenbedingungen zu schaffen, welche die Realisierung solcher zukunftsgerichteten Projekte ermöglichen. Auch der Gesetzgeber sei in der Verantwortung, heisst es von der Axpo.
Grüner Wasserstoff gehört vor allem im Bereich der Industrie und Mobilität zu den wichtigsten klimafreundlichen Energieträgern und ist zentraler Bestandteil der Dekarbonisierungsstrategien vieler Länder einschliesslich der EU. Wasserstoff ist in Power-to-Gas-Anlagen ein Speichermedium für erneuerbare Energie.
Die 2,5-Megawatt-Wasserstoffproduktionsanlage Eglisau-Glattfelden hätte jährlich rund 350 Tonnen grünen Wasserstoff produziert und damit über 1,5 Millionen Liter Diesel im Schwerverkehr eingespart. gba