Die Stadt Baden möchte die energiebedingten Treibhausgasemissionen bis 2050 auf null reduzieren. „Dieses Ziel können wir als Stadt nur gemeinsam mit der Bevölkerung erreichen“, wird hierzu Stadtamman Markus Schneider in einer Medienmitteilung zitiert. Daher erarbeitet die Stadt Baden nun gemeinsam mit dem Beratungsbüro Intep „familientaugliche Ansätze für das langfristige Einbinden von ressourcensparenden Handlungen in den Alltag“.
Dazu werden nun Familien ausgewählt, die gemeinsam mit der Stadt und Intep die Lösungen entwickeln sollen. Dabei stehen freiwillige Massnahmen, die auf Verhaltensänderungen abzielen, im Fokus. „Bei der Umsetzung werden Kinder als Ideenträger und Botschafterinnen eingebunden und so die Generation zukünftiger Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger einbezogen“, schreibt die Stadt Baden.
Die Regionalwerke Baden werden ebenfalls ihren Teil zum Erreichen des Klimazieles beitragen. Laut eines Artikels der „Aargauer Zeitung“ plant die Energieversorgerin in Obersiggenthal in direkter Nachbarschaft zu Baden einen Neubau, der „die Zukunft des Bauens“ aufzeigen soll und bei welchem das Netto-Null-Ziel bezüglich CO2-Emissionen „bei allen Aspekten im Vordergrund“ steht.
Bei einem Ausschreibungswettbewerb hat sich das Zürcher Architektenbüro JOM durchgesetzt. „Die Netto-null-Ansprüche, die wir uns schon jetzt beim Entwerfen und Bauen von Gebäuden setzen, müssen in Zukunft wohl alle Architekten einhalten. Wir wollen mit dem Projekt beweisen, dass ‚postfossile‘ Architektur jetzt schon möglich ist“, wird JOM-Architekt Stefan Oeschger in dem Artikel zitiert.
Die 43 Haushalte sollen ihren Strom aus einer Photovoltaikanlage beziehen, deren überschüssiger Strom ins Netz eingespeist wird. Zudem kann dieser Strom auch in Wasserstoff umgewandelt werden, eine entsprechende Power-to-Gas-Anlage ist bei den Regionalwerken in Planung. Der Holz-Neubau in Obersiggenthal soll zudem an das Fernwärmenetz Siggenthal-Baden Nord angeschlossen werden, „welches unter anderem die Abwärme der Kehrichtverbrennungsanlage in Turgi nutzt“.
Weitere Elemente sind Elektroautos, die den Bewohnern im Rahmen von Car-Sharing angeboten werden, und Doppelflügeltüren, durch welche die Wohnungen individuell aufgeteilt werden können. Grundsätzlich soll der Platz pro Bewohner 35 Quadratmeter betragen. Es stehen aber auch Gemeinschaftsräume zur Verfügung. „Das ist eine grosse Chance für uns, neue Technologien anzuwenden und daraus Erkenntnisse für die Zukunft – und somit vielleicht die Zukunft des Wohnens und Bauens überhaupt – zu ziehen“, heisst es von Gilles Tornare, Marketingleiter der Regionalwerke Baden. jh