Die Schlieremer Biotechfirma Biognosys hat auf der diesjährigen Jahrestagung der American Society for Mass Spectrometry in Houston ein automatisiertes Verfahren zur Proteomik menschlicher Proteinstrukturen präsentiert. Laut einer Medienmitteilung erlaubt diese Innovation bei der Analyse eine Arbeitszeitersparnis um 35 Prozent und in der Probenvorbereitung um 85 Prozent. Gleichzeitig kann die Proteinidentifizierung um 22 Prozent gesteigert werden.
Kernstück des neuen Proteomik-Verfahrens ist eine Proteinabreicherung der Proben, die eine robuste und reproduzierbare Quantifizierung von 4000 Proteinen ermöglicht. Die so aufbereiteten Proben werden einer massenspektrometrischen Single-Shot-Proteinanalyse unterzogen. Mittels der von Biognosys entwickelten TrueDiscovery-Plattform können die identifizierten Proteine katalogisiert werden.
„Proteinabreicherung ist die Methode der Wahl für die Plasmaanalyse mit Single-Shot-Massenspektrometrie, da sie die Proteinmengen bewahrt und den höchsten Grad an Tiefe erreicht, ohne dass eine weitere Fraktionierung erforderlich ist“, wird Dr. Lukas Reiter, Chief Technology Officer bei Biognosys, in der Mitteilung zitiert. Im Gegensatz zu herkömmlichen, zeitaufwendigen Abreicherungsmethoden spare das automatisierte Verfahren von Biognosys nicht nur Zeit, sondern verbessere auch die Reproduzierbarkeit der Tests. Den Angaben zufolge erwartet Biognosys von der neuen Methode Durchbrüche in der Molekulardiagnostik und Arzneimittelentwicklung.
Biognosys ist eine Ausgliederung aus der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich mit Sitz im Bio-Technopark Schlieren-Zürich. ce/eb