Offizinapotheken sind öffentliche Apotheken, in welchen die Bevölkerung Medikamente und andere Produkte beziehen kann. Die Arbeit von Marion Matousek sieht hingegen grundlegend anders aus, wie die Co-Leiterin der Spitalapotheke des Spitals Limmattal in einem Interview erläutert. So erbringt eine Spitalapothekerin „ihre Dienstleistung natürlich primär für das Spital. Das heisst, sie hat kaum Patientenkontakt, sondern unterstützt vor allem Ärzte und Pflege“, sagt Matousek, die dabei beispielsweise für die Herstellung nicht mehr erhältlicher Präparate, die Erarbeitung von Anwendungshinweisen und die Lagerung der Arzneimittel verantwortlich ist.
Aktuell wird die Arbeit von Matousek durch die Corona-Krise erschwert. Zwar hat es schon zuvor einen Medikamentenmangel gegeben, was unter anderem an „Preispolitik, Wirtschaftlichkeit, Naturkatastrophen, Rohstoffknappheit, politischen Unruhen, Qualitätsproblemen“ liegt. Doch inzwischen sei das Ausmass „unhaltbar“ geworden. „In Wuhan, der am stärksten vom Virus betroffenen Stadt, gibt es eine riesige Fabrik, welche einige der ohnehin schon knappen Rohstoffe herstellt. Ausserdem ist die ganze Region für die Produktion von Arzneimitteln bekannt. Nun kann die Bevölkerung kaum mehr arbeiten und der Handel ist massiv eingeschränkt“, sagt Matousek. Angst mache ihr diese Situation jedoch nicht, sagt sie mit Verweis auf die „überdurchschnittlich gute“ Gesundheitsversorgung in der Schweiz. Sie habe aber einen „gesunden Respekt“ vor der Situation.
Doch auch jenseits der Corona-Krise hat sich die tägliche Arbeit von Marion Matousek verändert. Grund ist der Umzug in den Neubau des Spitals Limmattal. Sie vermisst nun zwar die Aussicht vom Hochhaus, hat aber ansonsten nur lobende Worte für den Neubau. Dieser „war von Beginn weg so geplant, dass er die Abläufe optimiert und dadurch unsere Arbeit vereinfacht. Für mich und die Apotheke ist das über weite Strecken gelungen“, sagt sie. jh