Das bereits in mehreren Versionen vorliegende Videospiel Landwirtschafts-Simulator (LS) soll immer weiterentwickelt werden. Auf eine Frage dazu in einem Interviewder „BauernZeitung“ wird der Mitentwickler des Games, Christian Ammann, zitiert: „Auf jeden Fall. Wir sind überhaupt nicht fertig mit dem Produkt. Es gibt noch ganz viele Möglichkeiten und Funktionen, die wir im LS implementieren möchten.“
Die letzten Veränderungen in dem von Giants Software in Schlieren entwickelten Spiel war die Version 19, die Pferdezucht umfasst – was auch viele Frauen interessieren dürfte, wie Amman im Interview meinte -, die Einführung einer Version über alpine Landwirtschaft und das sogenannte Precision Farming. Die Idee zu Precision Farming, der zielorientierten Bewirtschaftung von landwirtschaftlichen Nutzflächen, wurde vom Landwirtschaftsmaschinenhersteller John Deere initiiert. Finanziert wird das auf zwei Jahre angelegte Projekt laut Medienmitteilung von EIT Food, dem europäischen Innovations- und Technologieinstitut für Ernährung.
In dem Interview geht Amman auch auf die Frage nach Klimawandel und Vorwürfe wegen Umweltbelastung ein, mit denen sich Bauern konfrontiert sehen. „Wir möchten dazu keine Stellung beziehen und überlassen es den Spielern, ob sie biologische oder konventionelle Landwirtschaft betreiben möchten“, so Amman. Er verweist dabei auch auf die Version Precision Farming. Amman: „Ich kann als Spieler z. B. den PH-Wert des Bodens messen. Diese Daten haben Auswirkungen auf die Düngung. Das macht das Spiel einiges komplexer.“
Die Besonderheiten und den Erfolg des laut der Zeitung seit 2008 über 25 Millionen-mal verkauften und zirka 115 Millionen-mal kostenlos heruntergeladenen Spiels beschreibt Amman in dem Interview so: „Als wir den LS lancierten, gab es in der Spielindustrie eine Renaissance der Simulationsspiele. Was wir machten: Wir interpretierten das Genre neu. Bei uns sitzt du nicht einfach im Schlepper und fährst. Du kannst aussteigen und umhergehen. Du kannst richtig tief in die Welt eintauchen.“ Dazu gehöre der Mehrspieler-Modus, bei dem bis zu 16 Spieler vernetzt werden könnten.
Inzwischen arbeitet Giants Software mit den meisten Landmaschinenherstellern zusammen. Neuankündigungen sollen im LS präsentiert werden, so dass Spieler jederzeit mit dem neuesten landwirtschaftlichen Gerät – virtuell – unterwegs sein können. gba