Die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) hat die Folgen der Invasion der Chinesischen Hanfpalme in den tiefen Lagen der Südschweiz untersucht. Die Forschenden schlagen laut Medienmitteilung Massnahmen zur Eindämmung der auch als Tessinerpalme bezeichneten Pflanze vor.
Während die Laubbäume Winterpause machen, setzt die Chinesische Hanfpalme ihre Photosynthese- und Entwicklungsaktivität fort. Dank dieses Wettbewerbsvorteils breitet sich das aus Asien stammende Immergrün massiv aus. heisst es in dem Bericht der WSL. Besonders starke wachse die Pflanze, die seit 50 Jahren als Zierpflanze in Gärten stehe, heute in siedlungsnahen Tessiner Wäldern. WSL-Forschende haben nun im Rahmen des Pilotprogramms des Bundes, Anpassungen an den Klimawandel, untersucht, wie der Klimawandel diesen Prozess beeinflusst und welche Auswirkungen dies für die betroffenen Wälder haben könnte.
Das Forschungsteam untersuchte Flora und Fauna auf je zehn Waldstandorten mit hoher Palmendichte oder ganz ohne Palmen. Die palmenreichen Standorte zeigten deutlich weniger andere Pflanzenarten. Hanfpalmen schwächen auch die Schutzfunktion von Wäldern, da ihr Wurzelsystem den Boden nur wenig verstärkt. Da sich an den Hanfpalmen viele trockene, abgestorbene Blätter ansammeln, steigt auch die Waldbrandgefahr.
Die WSL-Forschenden empfehlen angesichts der starken Verbreitung, die Beseitigung der Hanfpalme in zu schützenden Auenwäldern. Sie haben auch eine Methode entwickelt, wie die Invasion gestoppt werden kann. Der Schnitt und das Fällen der Palme genügt nicht, da jüngere Pflanzen wieder austreiben. Deshalb muss der Wurzelkern mit einem Bohrer zerstört werden. Der Kanton Tessin empfiehlt die Methode inzwischen offiziell. gba