Die Idee des ersten grossen Einkaufszentrums in der Schweiz gehe auf den Detailhandelspionier Karl Schweri zurück, erläutern Simone Morger und Fabian Furter in einem Beitrag in der „Aargauer Zeitung“. Die Videoredaktorin der Zeitung und der freiberufliche Historiker haben im Rahmen des Projekts Zeitgeschichte Aargau den Dokumentarfilm „Türöffnung zum Paradies“ realisiert. Der Titel bezieht sich auf die Werbekampagne, die das Shoppi Tivoli bereits ein halbes Jahr vor Eröffnung lancierte.
Für die Realisierung des Shoppis in Spreitenbach hatte Schweri einen Architekten mit Erfahrung in Amerika gesucht, wird im Beitrag weiter erläutert. Schweri habe „grosse Bauten“ geplant. Das Shoppi sollte dabei aber nicht nur ein „reiner Konsumtempel“ werden, sondern auch „der Kultur und der Begegnung dienen“.
Den Job habe letztendlich der damals in Amerika lebende Architekt Walter Hunziger bekommen, schreiben die Autoren weiter. Der diplomierte Architekt und Stadtplaner sei für die Realisierung des Shoppis wieder „in die Heimat“ zurückgekehrt. Planungs- und Bauprozess des Shoppis hatten acht Jahre in Anspruch genommen.
Als das Shoppi am 12. März 1970 seine Türen öffnete, habe es „den Hausfrauen nicht nur umfassende Einkaufsmöglichkeiten“ geboten, sondern auch als „beliebter Treffpunkt“ gedient, heisst es im Bericht weiter. Die Autoren streichen insbesondere „den grossen Brunnen mit dem beleuchteten Wasserspiel, der den Lichthof der Mall optisch und akustisch zu einer Art Dorfplatz machte“ hervor. Aus der in den Anfangsjahren im Shoppi residierenden Kunstgalerie und dem damaligen ökumenischen Andachtsraum seien jedoch „bald Verkaufsflächen“ geworden. hs