Ein Team von Forschenden der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL), der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) und der Universität Pisa hat eine Drohne entwickelt, die sich ihren Weg durch Geäst bahnen kann. Vorbild war die Art, wie sich Tiere fortbewegen. Dies sei ein wichtiger Schritt, um die Artenvielfalt in abgelegenen Gebieten zu erfassen, heisst es in der WSL-Mitteilung.
Drohnen nehmen Sträucher und Äste in der Regel als zu meidendes Hindernis wahr. Doch gerade inmitten dichter Vegetation gibt es wertvolle Daten für das Monitoring der Biodiversität. Die Forschenden haben sich laut WSL von Tieren inspirieren lassen. Wenn sich Tiere durch Vegetation fortbewegen, können sie den Kontakt am Körper spüren und darauf reagieren. Entsprechend statteten die Forschenden die Drohne mit der Fähigkeit aus, Kontakte mit der Umgebung am ganzen Körper zu erkennen. Die Drohne ist stromlinienförmig und besteht aus reibungsarmem Material. „Unsere Arbeit leistet einen ersten Beitrag zum Monitoring von bisher unzugänglichen Gebieten“, wird Emanuele Aucone zitiert, Erstautor der in der Fachzeitschrift „Nature Communications" veröffentlichten Studie zu dem Projekt.
Das Team des Environmental Robotics Labs (Umwelt-Robotik Labor) der ETH und der WSL hatte in früheren Studien bereits Umwelt-DNA von einzelnen Ästen mit Drohnen gesammelt, konnte aber nicht weiter in die Baumkronen vordringen. „Flexible Hindernisse wie Äste sind eine besondere Herausforderung, weil sie die Drohne in Schwingungen versetzen. Daher mussten wir die Drohne spezifischer gestalten“, wird Aucone zitiert.
Mögliche Anwendungen für eine solche Drohne über das Biodiversitätsmonitoring hinaus sieht der Forscher in der Präzisionslandwirtschaft oder bei Such- und Rettungseinsätzen. ce/gba