Die Schlieremer Biopharmafirma Molecular Partners hat ihr gegen COVID-19 entwickeltes Mittel Ensovibep nach einer ersten klinischen Phase-2-Studie an Patienten mit symptomatischer COVID-19-Erkrankung jetzt auch auf Wirksamkeit gegen die neu auftretenden Mutationen des Virus getestet. Die In-vitro-Studien zeigen laut Medienmitteilung, dass Ensovibep die volle Wirksamkeit gegen die bekannten Mutationen von SARS-CoV-2 beibehält, einschliesslich der Varianten, die erstmals in Brasilien, Kalifornien, Indien und New York identifiziert wurden. Die Wirksamkeit gegen die Varianten aus Grossbritannien und Südafrika war zuvor schon festgestellt worden. Die Laborstudien wurden parallel in Zusammenarbeit mit akademischen und staatlichen Partnern in der Schweiz und den Vereinigten Staaten durchgeführt.
Derzeit läuft noch eine Phase-2-Pilotstudie mit Ensovibep bei ambulanten Patienten, die nun auf eine zweite Testgruppe ausgeweitet wird. Noch in diesem Monat sollen zwei globale klinische Phase-2- und Phase-3-Studien beginnen, teilt Molecular Partners mit.
Patrick Amstutz, CEO von Molecular Partners, weist angesichts der Studien über die Wirksamkeit von Ensovibep auch gegenüber den verschiedenen Mutationen darauf hin, dass das Virus inzwischen anders gesehen wird, da immer neue Varianten auftreten können: „Unser Verständnis von COVID-19 ändert sich dahingehend, dass wir es als ein chronisches, sich entwickelndes globales Gesundheitsproblem betrachten.“ Die jetzt vorliegenden Daten seien „ermutigend, da wir und unsere Partner bei Novartis sich darauf vorbereiten, zwei grosse klinische Studien zu starten“. Amstutz nennt die Studie EMPATHY bei ambulanten Patienten und die von den staatlichen amerikanischen National Institutes of Health (NIH) gesponserte ACTIV-3-Studie bei stationären Patienten.
Die Schweizer Regierung hat für den Fall der Zulassung schon mehrere Millionen Dosen von Ensovibep bestellt. Das börsenkotierte Biopharmaunternehmen Molecular Partners, eine Ausgliederung aus der Universität Zürich (UZH), hat seinen Sitz im Bio-Technopark Schlieren-Zürich. gba