Das erste Reservekraftwerk zur Sicherstellung der Energieversorgung der Schweiz wird in Birr gebaut. Der Bund hat laut Medienmitteilung einen Vertrag mit der in Birr ansässigen Firma GE Gas Power Switzerland für ein temporäres 250-Megawatt-Turbinenkraftwerk unterschrieben. Über weitere Reservekraftwerke werde verhandelt, heisst es weiter.
Das Kraftwerk soll aus acht Turbinen bestehen und mit Gas, Öl und Wasserstoff betrieben werden können. Die Turbinen werden von GE Gas Power auf dem eigenen Betriebsgelände am Standort Birr aufgebaut. Es handelt sich laut der Mitteilung um acht modulare, mobile Gasturbinen des Typs TM2500 mit je mindestens 30 Megawatt Leistung, insgesamt also gegen 250 Megawatt. Die Gesamtkosten für die ganze Laufzeit betragen rund 470 Millionen Franken. Die Turbinen sollen bereits für die kritische Zeit gegen Ende des kommenden Winters 2022/23 und dann bis Ende April 2026 zur Verfügung stehen.
Der Standort Birr verfüge dank den Platzverhältnissen und den ausreichenden Anbindungen an Gas-, Strom- und Schienennetze über ideale Voraussetzungen für ein thermisches Kraftwerk, heisst es in einer Stellungnahme des Kantons Aargau. Nachdem der Bund im August Massnahmen zur Sicherstellung der Energieversorgung beschlossen habe, seien die Gespräche zwischen Bund, Kanton Aargau und Gemeinde Birr über den Standort intensiviert worden.
Der Standort Birr solle auch strategisch weiterentwickelt werden. Nach Ablauf des befristeten Vertrages 2026 soll nach Angaben der Kantonsregierung eine reguläre Gasturbine mit 300 bis 400 Megawatt Leistung als Reservekraftwerk mit Multi-Fuel Modus – zu betreiben mit Öl, Gas und erneuerbaren Treibstoffen - während 15 bis 20 Jahren einsatzbereit sein. gba