Die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETH) hat eine neue Technologieplattform für klinische Studien lanciert. Laut Medienmitteilungsoll diese „digital Trial Intervention Platform“ (dTIP) künftig Forschende bei der Durchführung klinischer Studien unterstützen. Die ETH hat im Januar 2021 mit dem Aufbau der Plattform begonnen und sie Anfang Februar einsatzbereit gemacht. Sie soll vor allem Grundlagenforschenden, die mit den spezifischen Anforderungen klinischer Forschung noch weniger vertraut sind, dienen, um von vorhergehenden Erfahrungen zu profitieren und Synergien zu nutzen.
„Die Plattform bietet Beratung und Unterstützung für alle Schritte von Humanstudien. Forschende können sowohl einzelne Teile als auch komplette klinische Studien in Auftrag gegeben“, wird Jörg Goldhahn zitiert, der Leiter des ETH-Instituts für Translationale Medizin und Direktor des Steuerungsgremiums der dTIP. Die neue Technologieplattform solle helfen, dass potenziell bedeutsame Ideen nicht am Aufsetzen einer Studie scheitern, heisst es in der ETH-Mitteilung. Deshalb stelle sie die nötigen Strukturen bereit, um neuentwickelte Behandlungsansätze einheitlich auf ihre Wirksamkeit und Zuverlässigkeit am Menschen zu testen. Die neue Plattform ist dem ETH-Vizepräsidenten für Forschung unterstellt. Der Vizepräsident für Forschung, Detlef Günther, wird zitiert: „Die Erwartungen an die Wirkung von Prävention und Behandlung in der Medizin steigen. Zugleich werden die Richtlinien komplexer. Die Professionalisierung der klinischen Forschung ist deshalb ein logischer und notwendiger Schritt für die ETH.“
Die Plattform wird zunächst an mehreren Standorten bereitstehen. Zum einen im Kantonsspital Baden (KSB). Später soll sie auch in Zürich im neuen Entwicklungs- und Laborgebäude GLC der ETH zugänglich sein. Der GLC-Bau befindet sich derzeit in der Abschlussphase. Auch die Zusammenarbeit mit anderen klinischen Partnern ist vorgesehen.
Im translationalen Bereich, der der Umsetzung von Forschungsergebnissen in die Gesundheitsversorgung dient, arbeitet die ETH mit dem Wellcome Trust in London zusammen, einer Stiftung zur Förderung medizinischer Forschung. „Der Wellcome Trust und die ETH haben die gemeinsame Vision, dass der Abbau von Barrieren in der medizinischen Translation den Schlüssel für die Lösung von globalen Gesundheitsherausforderungen darstellt“, wird Katherine Anastasi-Frankovics, Director of Innovations beim Wellcome Trust, zu dem Gemeinschaftsprojekt zitiert. gba