Gründerin Jacquelle Amankonah Horton hat für ihr in Dietikon ansässiges Start-up Fave 2,2 Millionen Dollar als Seed-Finanzierung erhalten. Wagniskapitalfirmen wie der Female Founders Fund und führende Musikunternehmen wie Sony Music, Warner Music und Concord Music haben in die neue soziale Plattform für Superfans investiert. Ausserdem trat das erst seit Mai im Schweizer Handelsregister eingetragene Jungunternehmen in eine strategische Innovationspartnerschaft mit Universal Music ein.
Das Ziel von Fave ist es, passionierten Fans von Kreativen einen Mehrwert zu bieten, der über Likes auf Twitter oder Kommentare auf Instagram hinausgeht. Fave wolle Gleichgesinnte zusammenbringen, Raum für kreative Fan-Inhalte bieten sowie Engagement anerkennen und belohnen, heisst es in einem Artikel auf startupticker.ch. Ausserdem können Interessierte auf einem von Fans betriebenen Marktplatz exklusive Artikel erwerben. Der Betatest mit 500 Fans der Sängerin Taylor Swift läuft bereits. Bis zum Ende des Sommers sollen sechs weitere sogenannte Fandoms geschaffen werden und live gehen. Fave erhebt Anspruch auf 10 Prozent aller Transaktionen, ob von Fans oder den Kreativen selbst, so das amerikanische Online-Magazin TechCrunch.
Das frische Kapital werde es Fave ermöglichen, die Geschäfts- und Softwareentwicklung zu beschleunigen, um mehr Funktionen in die App zu integrieren. Ausserdem solle das Team vergrössert werden, gegenwärtig bestehe es aus vier Mitarbeitenden in der Schweiz und den USA. Wie Horton auf ihrem LinkedIn-Profil bekanntgibt, sucht sie derzeit einen Head of Engineering in der Schweiz.
Horton war sieben Jahre bei Google tätig, davon fünf Jahre bei YouTube. Davor hatte sie unter anderem preisgekrönte Musik- und Unterhaltungsapps bei Viacom eingeführt und den Musikvertrieb bei UMG erneuert. Ihren Master-Abschluss an der Universität von Südkalifornien machte sie mit bereits mit 20 Jahren. Danach wurde sie unter den „Top 100 Jungunternehmerinnen der Welt“ und den „Top 50 weiblichen Produktmanagern in Europa“ geführt. Im Jahr 2020 wurde sie in die „Forbes 30 Under 30“ aufgenommen. Im selben Jahr gewann sie für Fave auf der Music Tectonics-Konferenz die Auszeichnung Startup of the Year. mm
Gegenüber Tech Crunch sagte sie zu ihrer Motivation für Fave: „Ich war das Mädchen in ihrem Schlafzimmer, das jeden Text jedes Liedes kannte, wie viele Sommersprossen sie haben, und jede Nacht zum Film einschlief, nur um den Klang seiner Stimme zu hören.“ Nun sei es ihre Hoffnung, „den Fans einen Ort zu geben, an dem sie ihre Fan-Flagge wirklich wehen lassen können.“ mm