Das Ingenieursunternehmen Amstein + Walthert hat das Energiekonzept für das Kantonsspital Baden geplant. Dabei hat es eng mit den Regionalwerken Baden zusammengearbeitet, deren Fernwärmenetz eine zentrale Rolle bei dem Konzept spielt. Dabei wird die holzgefeuerte Kraft-Wärme-Kopplungsanlage in Dättwil AG genutzt, wie Jonas Hürter in einem Interview auf der Internetseite von Amstein + Walthert sagt, der Ressortleiter Energieprojekte bei den Regionalwerken.
„Da im Sommer keine Heizwärme gebraucht wird, müsste man eine solche Anlage normalerweise im Sommerhalbjahr ausschalten oder die entstandene Wärme einfach verpuffen lassen“, so Hürter. Stattdessen sieht das Energiekonzept eine Absorptionskältemaschine für die Kühlung der medizinischen Geräte vor, welche durch die Fernwärme gespiesen wird. „Dadurch erreichen wir eine sehr hohe Effizienz im ganzen System und verlieren nur wenig Energie.“
Das Fernwärmenetz der Regionalwerke wurde früher durch im Kantonsspital platzierte Gaskessel betrieben, die heute nur noch für „extreme Spitzenlasten“ eingesetzt werden. Das Gesamtsystem aus Holzheizkraftwerk, Fernwärmenetz und Endkunden, Absorptionskältemaschine und Gaskessel ist Teil der Bemühungen der Regionalwerke, die Dekarbonisierung voranzutreiben. „Die Regionalwerke Baden produzieren eigenes Biogas und decken damit 20 Prozent des Verbrauchs der Stadt“, sagt Hürter. „Kürzlich haben wir eine Fernwärmeleitung von der Kehrichtverwertung Turgi direkt in die Stadt gebaut. Wir arbeiten auch daran, mit Grundwasser ein Kältenetz aufzubauen.“ Nachhaltigkeit sei für die Regionalwerke mehr als nur ein Lippenbekenntnis. jh