Forstdienste setzen in der Waldpflege zunehmend Seilkräne ein. Um deren Einsatz richtig vorzubereiten, haben ein Team der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) und der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) eine neue Software entwickelt. Damit lasse sich die Seillinie optimal planen, heisst es in einer Medienmitteilung der WSL.
Für die Arbeiten in Wäldern setzen Forstdienste schwere Maschinen wie Tragschlepper ein, die aber für steiles Gelände nicht taugen. Im Flachland sei man darauf bedacht, sensible Böden zu schonen, heisst es in dem WSL-Bericht. In beiden Fällen biete sich als Alternative der Seilkran an: Mit einem auf einem Tragseil rollenden Laufwagen werden Holzstämme zur Sammelstelle befördert. Solche Verfahren würden heute auf rund einem Viertel der Schweizer Waldfläche eingesetzt.
Damit die Seillinie jeweils sicher und effizient geführt wird, muss die Anlage passend zu den Geländegegebenheiten sorgfältig geplant werden, einschliesslich der Positionierung von Stützen. Damit hat sich der an der ETH arbeitende WSL-Forscher Leo Bont in seiner Doktorarbeit befasst. Er wandte eine alte, in den 1960er Jahren von Professor Otto Zweifel an der ETH entwickelte Methode an. Im Rahmen des Forschungsprojekts „Neue Grundlagen für eine effiziente Seillinienplanung“ wurden die theoretischen Grundlagen aus der Doktorarbeit nun Praxistests im Wald unterzogen. Die Berechnungsmethode nach Zweifel führte zu genauen Voraussagen der Tragseildurchhänge und der Tragseilzugkräfte.
Das Ergebnis der Arbeit der WSL- und ETH-Forschenden ist ein Open Source Software-Tool (QGIS-Plugin) mit dem Namen Seilaplan (Seilkran Layout Planer). Zusätzlich zur Seillinie berechnet es die optimalen Stützenpositionen für das Seil.
Forstunternehmen und Behörden auch jenseits der Landesgrenzen zeigen laut WSL grosses Interesse an den Resultaten des Feldtests und am frei zugänglichen QGIS-Plugin Seilaplan. gba