Der schweizweite Klimatoleranztest ist räumlich und zeitlich gross angelegt. Die Forschungsgruppe unter Leitung der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) und Mitarbeit von Bundesamt für Umwelt, 20 kantonalen Waldämtern und vielen Forstbetrieben beginnt in diesem Herbst und soll 30 bis 50 Jahre dauern. Getestet werden 18 verschiedene Baumsorten.
Insgesamt 55’000 Bäumchen sind laut dem WSL-Bericht seit 2018 in Baumschulen angezogen worden. Jetzt werden die ersten von ihnen gepflanzt, nach einem standardisierten Schema, mit kleinen Parzellen pro Herkunft und pro Baumart. Darunter sind auch bisher nicht heimische Arten aus wärmeren Gegenden wie die Baumhasel, die Atlaszeder und die Douglasie.
In den nächsten 30 bis 50 Jahren wird der Zustand der Pflanzungen regelmässig untersucht: Wie gut die Bäume wachsen, ob sie überleben und welche Schäden auftreten. Erste Ergebnisse der Testpflanzungen sind in fünf Jahren zu erwarten. Die Witterung wird an jedem Versuchsort mit einer Klimastation gemessen.
Die Testreihe ist notwendig, weil der Klimawandel laut den Forschenden der Schweiz bis Ende des 21. Jahrhunderts mindestens drei bis vier Grad wärmere und trockenere Sommer bringen wird. Schon in den letzten Jahrzehnten habe sich diese Tendenz bemerkbar gemacht, sodass einige Arten wie Fichte und Buche zu schwächeln beginnen oder gar absterben. Das geschehe meist infolge Trockenheit.
Untersucht soll auch werden, ob man heute schon Bäume in zukünftig geeigneten Lebensräumen pflanzen kann, damit sie trotz Klimawandels dort gut gedeihen. Diese, so die Forschenden, würden wohl meist in höheren Lagen als heute zu finden sein. gba