Die Zahl der Insekten geht weltweit zurück. Es gibt weniger Arten, Individuen und Biomasse. Auch wird die Zusammensetzung der Insektenpopulationen immer einheitlicher. Die Ergebnisse von Fachstudien dazu sind laut einer Medienmitteilung der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) in einer Sonderausgabe des Fachjournals „Biology Letters“ publiziert worden. Sie skizzieren die Ursachen und Folgen des weltweiten Insektensterbens und mögliche Massnahmen dagegen.
Forschende aus Europa, Amerika und Australien machen in zwölf Forschungs- und zwei Meinungsartikeln des Fachmagazins deutlich, dass weltweit nicht nur die Arten- und Individuenzahl und die Biomasse der Insekten abnehmen, sondern auch die Gemeinschaften insgesamt einheitlicher werden. „So wie sich Landschaften zum Beispiel im Landwirtschaftsland ähnlicher werden, gleichen sich auch die Insektengemeinschaften an“, wird der Mitherausgeber der Sonderausgabe, Martin Gossner von der WSL, zitiert. Im Wald brauche es mehr Strukturen wie Totholz, alte Bäume mit Unterschlupfen und Bereiche mit viel Licht sowie generell mehr Vielseitigkeit in der Landschaft. Bei landwirtschaftlichen Nutzflächen seien Hecken und Gehölze ein zentrales Element für die Vielfalt von Insekten, aber auch Vögeln und Fledermäusen.
Die Autorinnen und Autoren der Sonderausgabe raten, miteinander verbundene Schutzgebiete einzurichten. Sie erlauben Arten, von einem Lebensraum zum anderen zu wandern, etwa aus den durch die Klimaerwärmung unwirtlich gewordenen Gebieten in höher oder nördlicher gelegene, kühlere Regionen. Ausserdem müsse die Ausbreitung invasiver Tierarten durch den globalen Waren- und Reiseverkehr verringert werden. ce/gba