Die neue Karte gibt Auskunft über die Konzentration radioaktiven Cäsiums und Plutoniums in den Böden der Schweiz sowie Frankreichs, Italiens, Deutschlands und Belgiens, informiert die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) in einer entsprechenden Mitteilung. Erfasst wurde der Niederschlag aus den militärischen Atomtests insbesondere der 1960er Jahre und aus dem Unfall 1986 in Tschernobyl.
„Wir haben eine neue Karte erstellt, um eine Grundlage zur Abschätzung des Bodenverlusts seit dem anthropogenen Fallout zu schaffen“, erläutert Studienerstautorin Katrin Meusburger in der Mitteilung. Die ehemalige Forscherin am Institut für Umweltgeowissenschaften der Universität Basel ist heute an der WSL tätig. „Dazu ist es wichtig, den Anteil des radioaktiven Niederschlags aus Tschernobyl zu kennen.“
Um diesen zu ermitteln, hatten die Forscher 160 Proben von Grasland aus einer europäischen Bodenprobenbank untersucht. Hier waren die Konzentrationen radioaktiver Elemente unverändert geblieben, da das Grassland weder Boden verloren noch hinzugewonnen hat. Gleichzeitig konnten die Forscher die Herkunft der radioaktiven Elemente ermitteln, da das Plutonium ausschliesslich bei den Atomtests, das Cäsium hingegen auch beim Reaktorunfall in Tschernobyl freigesetzt worden war. Die von den Forschern gewonnenen Daten können bei zukünftigen radioaktiven Niederschlägen als Referenzdaten dienen. hs