Die durch den Klimawandel häufiger auftretenden frühen Frühlingstage in Kombination mit später noch einmal auftretenden Frosteinbrüchen können auf lange Sicht zur Veränderung des Baumbestands führen. Das ist laut einer Medienmitteilung das Ergebnis von Untersuchungen an der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL).
Obwohl viel über Frostschäden geredet werde, sei unklar, wie stark sie die Bäume beeinträchtigen, wird Frederik Baumgarten zitiert. Der ehemalige Doktorand der WSL wollte gemeinsam mit Forschenden der Einrichtung herausfinden, warum manche Bäume trotz des Frostrisikos früh austreiben und wie der Klimawandel das künftig beeinflussen könnte.
Dazu führte Baumgarten ein Freiluftexperiment durch. Er verwendete eingetopfte zweijährige Bäumchen von vier heimischen Arten: Vogelkirsche, Stieleiche, Hainbuche und Rotbuche. In wöchentlichen Abständen stellte er sie für einige Tage in eine Wärmekammer, um eine Wärmeperiode zu simulieren, was sie zu unterschiedlichen Zeiten austreiben liess. Als sich die Blätter entfalteten, ahmte er für einen Teil der Setzlinge in einer Kühlkammer ein Frostereignis nach, was zum Absterben der Blätter führte. Dann verpflanzte er alle nach draussen und beobachtete, wie sie sich entwickelten.
Die Fähigkeit, sich von Frösten zu erholen, ermöglicht es Arten wie der Eiche und Vogelkirsche, trotz bestehendem Frostrisiko früher im Jahr auszutreiben, belegt das Experiment. Somit könnten sich frosttolerante Arten in Zukunft besser gegen frostempfindliche durchsetzen. Das würde die Wälder längerfristig verändern, wird Baumgarten zitiert. Die Studienresultate wurden in der Fachzeitschrift „Functional Ecology“ veröffentlicht. gba