Gebietsfremde Baumarten verringern laut einer Studie die Biodiversität im Wald. Eine von europäischen Forschenden unter Leitung der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) erarbeitete Studie befasst sich laut einer Medienmitteilung mit den ökologischen Folgen von eingeführten Baumarten in Europa.
Die Gruppe unter Leitung von Thomas Wohlgemuth von der WSL analysierte die Ergebnisse von insgesamt 103 Studien zu sieben solchen Arten. In der Schweiz wird aktuell nur die Douglasie in grösserer Anzahl im Wald gepflanzt. Sie wird nach ihrer Herkunft auch Oregon Pine genannt.
Untersucht wurde, wie sich von gebietsfremden Baumarten dominierte Bestände im Vergleich zu Beständen einheimischer Baumarten auf die Artenvielfalt oder den Bodenzustand unter den Bäumen auswirkten. Zu den untersuchten Organismen gehörten Pflanzen, Moose, Mikroorganismen und Insekten vom Boden bis in die Baumkronen.
In allen 103 Studien überwogen die negativen Konsequenzen der gebietsfremden Arten für die Biodiversität. So zeigen 65 Studien, dass auf und bei Douglasien weniger Insektenarten leben. „Diese Ergebnisse treffen auf Vergleiche zwischen Reinbeständen zu“, wird Wohlgemuth zitiert. In zusammenhängenden, einheitlichen Pflanzungen schneiden viele eingeführte Arten klar schlechter ab als einheimische. „Wir folgern, dass der Einfluss auf die einheimische Biodiversität gering ist, wenn man die Douglasie beimischt“, so der Forscher.
Die meisten gebietsfremden Arten beeinflussen die Bodeneigenschaften nicht. Die leicht abbaubaren Nadeln der Douglasien können sogar mehr Nährstoffe verfügbar machen als die schwerer abbaubare Fichtennadeln. „Wenn es nur um Bodeneigenschaften geht, hat die Douglasie keinen negativen Einfluss,“ so Wohlgemuth. gba