Auf Grönland sind drei Gletscher nach verstorbenen Glaziologen benannt worden. Unter ihnen ist laut Medienmitteilung Konrad Steffen, der frühere Direktor der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL). Steffen starb 2020 mit 68 Jahren bei einem Unfall auf Grönland, während er auf dem Eisschild bei Ilulissat Feldforschung betrieb. Ein mariner Endgletscher im Norden der Insel, der eine starke Verbindung zwischen dem Inlandeis und dem Meer herstellt, trägt jetzt den Namen Sermeq Konrad Steffen.
Die Entscheidung zur Benennung der drei Gletscher wurde kürzlich durch das Grönländische Komitee für Ortsnamen getroffen. Das Komitee hatte 2021 einen gemeinsamen Vorschlag von vier wissenschaftlichen Instituten erhalten, denen die drei Glaziologen angehörten. Initiiert und koordiniert wurde der Vorschlag laut der Medienmitteilung vom leitenden Forscher William Colgan von der GEUS (Geologische Forschungsanstalt für Dänemark und Grönland). Dort waren Niels Reeh und Anker Weidick, nach denen ebenfalls Gletscher benannt wurden, forschend tätig. Die Benennung von grönländischen Gletschern nach Personen ist ein bislang einmaliger Vorgang, heisst es in der Mitteilung der WSL.
Gian-Kasper Plattner von der WSL nennt die „Entscheidung, einen der atemberaubenden Gletscher Grönlands nach dem ehemaligen WSL-Direktor ‚Koni‘ Steffen zu benennen, eine aussergewöhnliche Ehre und Auszeichnung“.
Konrad Steffen errichtete ab 1990 eine Reihe automatischer Wetterstationen auf dem Eisschild und gründete die Basisstation Swiss Camp. Er arbeitete zunächst an der Universität von Colorado und später an der WSL. gba