Forschende der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) haben mit einem internationalen Forschungsteam die Auswirkung des Züchtens gebietsfremder Pflanzen in heimischen Gärten untersucht. Diese Fremdpflanzen seien ein entscheidender Faktor für das zunehmende Auftreten schädlicher, invasiver Insektenarten, die grosse Schäden an der Umwelt, der biologischen Vielfalt und der Wirtschaft verursachen können, heisst es in einer Medienmitteilung der WSL.
Als Beispiel werden Stinkwanzen auf Götterbäumen angeführt. Die aus Ostasien stammende marmorierte Baumwanze (Halyomorpha halys) ist ein Obst- und Gemüseschädling, der 2004 erstmals für Europa in Zürich entdeckt wurde. Im Herbst dringt sie gerne in warme Wohnungen ein und ist als Stinkwanze bekannt, da sie ein übelriechendes Abwehrsekret absondern kann, heisst es von der WSL.
„Die marmorierte Baumwanze konnte wahrscheinlich unter anderem einwandern, weil sie hier mehrere ihrer bevorzugten Wirtspflanzen in grossen Mengen vorfand, darunter den Götterbaum und den Sommerflieder. Das sind Gartenpflanzen, die ursprünglich ebenfalls aus Ostasien stammen“, wird Eckehard Brockerhoff zitiert, Insektenexperte an der WSL und Mitautor der Studie.
Das Forschungsteam warnt, dass die Zahl der Invasionen noch weiter steigen und das Problem in Zukunft wahrscheinlich noch schlimmer werden dürfte. Die Forschenden betonen daher die Bedeutung von Biosicherheitsmassnahmen gegen Pflanzen und Insekten, etwa Vorschriften zum Import und zur Pestizidbehandlung. Auch das jüngste Verkaufsverbot diverser nicht-einheimischer Pflanzenarten in der Schweiz wie der Chinesischen Hanfpalme, die als Tessinerpalme bekannt ist, dient diesem Zweck. ce/gba