Laut einer Medienmitteilung der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) haben sich in diesem Jahr in tiefen Lagen oder an sonnenexponierten Orten der Schweiz die Bäume viel zu früh herbstlich verfärbt. Bei näherer Betrachtung zeige sich etwa auch, dass sich viele Bäume braun verfärbt hätten, ohne die typischen Phasen der Blattverfärbung im Herbst zu durchlaufen. Sie führen Wind und Hitze, Ozonbelastung, das Frühjahrswachstum oder die Menge an produzierten Samen als mögliche Gründe an.
Nördlich der Alpen litten die Buchen schon in den Jahren 2018 und 2022 stark unter der Trockenheit und Hitze und zeigten auch damals eine vorzeitige Verfärbung. Die Auswirkungen solcher Extremereignisse könnten mehrere Jahre anhalten. So sind etwa in der Region Mendrisio im Südtessin die meisten Laubbäume seit Ende August 2022 verwelkt.
Vor allem in sonnigen Sommern, aber mit mehr oder weniger regelmässigen Niederschlägen wie im Jahr 2023, entwickele die natürliche Vegetation eine Reihe von charakteristischen Symptomen, darunter Rötungen, Vergilbungen und Verbräunungen wie bei Buche oder Hasel, heisst es von der WSL. Diese Symptome seien in diesem Jahr in der ganzen Schweiz zu beobachten.
Das Phänomen der vorzeitigen Verfärbung ist laut WSL nicht neu und tritt immer dann auf, wenn eine schwere Sommertrockenheit mit einer Hitzewelle kombiniert vorkommt, wie in den Jahren 1947, 1976, 2003, 2015, 2018 und 2022. Es werde künftig vermutlich häufiger auftreten. Um solche Vorkommnisse im Auge zu behalten, haben Forschende in der ganzen Schweiz Netzwerke zur Beobachtung der Baumphänologie eingerichtet. Sie werden von MeteoSuisse, der WSL, den Schweizer Rangern und Globe über die partizipative Wissenschaftsplattform phaenonet.ch koordiniert. ce/gba