Die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) führt mehrere Analysen durch, um den Hitzesommer 2018 in Zusammenhang mit den langfristigen Beobachtungen der Wälder zu setzen. Denn „in vielen Teilen der Schweiz war der Sommer 2018 die längste und heisseste Periode ohne Niederschläge seit Beginn der systematischen Wetteraufzeichnungen 1864“, wie es in einer Medienmitteilung der WSL heisst.
Zu sechs dieser Analysen haben die Forscher nun erste Ergebnisse vorgestellt. „Die Trockenheit und Hitze im 2018 waren ausserordentlich und zunehmend werden die Konsequenzen für den Wald sichtbar“, wird Andreas Rigling, Leiter der Forschungseinheit Walddynamik der WSL, in der Mitteilung zitiert. „Vielerorts schwächeln die Bäume, das Baumwachstum ist reduziert, Kronenteile oder ganze Bäume sterben ab. Auch wenn wir nicht von einem Waldsterben sprechen, so werden wichtige Leistungen des Waldes lokal beeinträchtigt werden.“
Die sechs Studien haben sich mit verschiedenen Aspekten des Hitzesommers beschäftigt. Im Hinblick auf durch Trockenheit verursachte Baumschäden könne „das Trockenjahr 2018 am ehesten mit den wiederholt niederschlagsarmen Nachkriegsjahren verglichen werden“. 1949 galt demnach im Kanton Zürich als „langsam katastrophal für die Fichte im Wein- und Unterland“, so die Mitteilung mit Bezug auf die jährlichen Rechenschaftsberichte. Im Hinblick auf die Wasserverfügbarkeit wird 2018 als problematischer eingeschätzt als die trockenen Jahre 2003 und 2015. Besonders in der Nordostschweiz käme ein solches Ereignis „im Durchschnitt etwa alle 100 Jahre vor“.
Während sich drei weitere Analysen mit Aspekten wie Blattverfärbung, Blattverlust und Laubfall beschäftigen, haben sich die WSL-Forscher auch mit Waldbränden auseinandergesetzt. 2018 hat demnach – abgesehen von 2003 – die grösste Häufung an durch Blitze ausgelösten Waldbränden in den vergangenen 20 Jahren aufgewiesen. jh