Eine langjährige Studie der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) an Nadelbäumen bei Ferden VS im Lötschental hat die bislang geltende Theorie von Kohlenstoff als alleinigem Wachstumstreiber bei der Bildung neuer Holzzellen widerlegt. Es kommt ebenso auf den Wasserdruck in den Baumzellen an, fanden die Forschenden der WSL laut einem Bericht mit ihren Partnern aus Belgien, Frankreich, Spanien und den USA heraus. Dabei geht es nicht um das Wasserangebot insgesamt, sondern um den Wasserdruck in der einzelnen Zelle. Nur wenn der genügend hoch ist, kann der durch Photosynthese entstandene Zucker – also Kohlenstoff – für das Wachstum nutzbar gemacht werden.
„Dieser Versuch bot eine einmalige Gelegenheit, die Rolle des Wassermangels als limitierenden Wachstumsfaktor zu beschreiben“, wird der Baumphysiologe Richard Peters vom WSL zitiert.
Die Untersuchung der Forschenden ist im Hinblick auf die Abschätzung des Auswirkungen des Klimawandels auf das Wachstum von Holz wichtig. Bei den erwarteten höheren Temperaturen sollte auch das Holzwachstum zunehmen. Jedenfalls nach den bisherigen Studien, die sich auf den Einfluss des in der Photosynthese aufgenommenen Kohlenstoff stützten. Die neuen Erkenntnisse zeigen, dass ein eventuell wegen Trockenheit abnehmender Wasserinnendruck im Baum – nicht totale Trockenheit – ebenso entscheidend sein kann. gba