Der Swiss Venture Insights Report für das dritte Quartal 2022 von Start-up-Förderer Venturelab zeichnet ein positives Bild: Der Investitionstrend im Schweizer Start-up-Sektor zeigt nach oben. Schon in den ersten neun Monaten dieses Jahres floss mit 3,4 Milliarden Franken mehr Risikokapital in Jungunternehmen als im gesamten Vorjahr mit 3,1 Milliarden Franken. 2017 waren es noch rund 900 Millionen Franken.
Venturelab hält angesichts der gegenwärtigen Krisen einen vorsichtigen Optimismus für angebracht: Die Schweizer Start-ups sähen sich einem relativ stabilen, aber zunehmend herausfordernden Finanzierungsumfeld gegenüber, heisst es in seiner Zusammenfassung der Ergebnisse. Zwar habe die Pandemie einen Digitalisierungsschub und damit Rückenwind für junge Unternehmen gebracht. Doch vor dem Hintergrund von Krieg, unterbrochenen Lieferketten, Inflation und dem gegenüber dem Dollar abgewerteten Euro habe sich der Appetit der Risikokapitalgeber „weltweit merklich abgekühlt“.
Von den bisher 3,4 Milliarden Franken dieses Jahres ging fast 1 Milliarde an den CO2-Abscheider Climeworks und das Insurtech wefox. Insgesamt zogen Fintech, ICT und Biotech die höchsten Investitionen an. Eine „bemerkenswerte Entwicklung“ sehen die Autorinnen und Autoren im dritten Quartal 2022 in der Zunahme der Investitionsrunden in der Frühphase, während Investitionen in der Spätphase rückläufig waren. Dafür ziehen Start-ups aufgrund der inzwischen niedrigeren Bewertungen zunehmend Investorinnen und Investoren aus den USA an. Als Beispiele führt Venturelab die Privatkapital-Plattform für Unternehmen von Ledgy und die Spezialisten für das Ausgabenmanagement von Yokoy an. mm