Der Kanton Aargau erhält von der Bewertungsagentur Standard & Poor’s erneut das Rating AA+ und einen stabilen Ausblick, wie aus einer Medienmitteilung hervorgeht. Laut der Mitteilung rechnet Standard & Poor’s nach dem hohen Jahresgewinn 2019 für das laufende Jahr für den Kanton „mit einer starken Belastung des Finanzhaushalts infolge tieferer Steuereinnahmen und Mehrausgaben aufgrund der kantonalen Unterstützungsmassnahmen für die Aargauer Unternehmen und Bevölkerung“. Daher sei weiterhin eine disziplinierte und weitsichtige Finanzpolitik gefordert. „In der Erwartung, dass dies gelingt, bleiben das Rating und der Ausblick für den Kanton Aargau stabil“, heisst es weiter in der Mitteilung.
Der geringere Handlungsspielraum wird sich verstärkt ab dem kommenden Jahr zeigen, da die finanziellen Belastungen für 2020 „durch höhere Ausschüttungen der Schweizerischen Nationalbank wohl weitgehend kompensiert werden“. Für 2021 erwartet Standard & Poor’s hingegen ein hohes Defizit. „Die zentrale finanzpolitische Zielsetzung ist die Stabilisierung der Haushaltsentwicklung nach Corona und die Vermeidung struktureller Defizite in der Finanzplanung ab 2022“, wird Finanzdirektor Markus Dieth in der Mitteilung zitiert.
Aufgrund der Ratingstufe AA+ hat der Kanton eine hohe Schuldnerbonität und kann Geld zu tiefen Zinsen aufnehmen. „Unser Ziel ist klar. Wir wollen unser Rating auch nach der COVID-19-Pandemie behalten und mittelfristig die AAA-Bestnote wieder erreichen“, sagt Dieth. jh