Mit modernstem medizinischem Gerät haben Spezialisten im Kantonsspital Baden (KSB) einen Mammutzahn untersucht. Der 16 Zentimeter dicke und 2,06 Meter lange Stosszahn des Mammutbullen ist 2015 bei Bauarbeiten in Risch-Rotkreuz gefunden worden. Jetzt wurde der Stosszahn laut Medienmitteilung unter der Leitung von Tilo Niemann vom KSB und Patrick Eppenberger vom Institut für Evolutionäre Medizin der Universität Zürich mit dem Somatom X.ceed, einem Hochgeschwindigkeitscomputertomographen (CT) von Siemens Healthineers durchleuchtet.
Das Ergebnis: Der Mammutbulle war 35 Jahre alt und hat vor 17‘000 Jahren gegen Ende der letzten Eiszeit gelebt. Jochen Reinhard, Archäologe am Amt für Denkmalpflege und Archäologie Zug, begrüsste die Öffnung der KSB-Einrichtungen für diese Forschung. „Zum ersten Mal passt der relativ grosse und unförmige Stosszahn nicht nur knapp durch den Ringtunnel eines CTs, sondern auch im Ganzen in den Fokusbereich.“ Die Aufnahme musste nicht, wie bei anderen Durchleuchtungen, aus mehreren Messungen zusammengesetzt werden.
Dass am KSB prähistorische Skelette durchleuchtet werden, stelle einen Ausnahmefall dar, heisst es in der Medienmitteilung. CT-Geräte dienten zur Behandlung und Untersuchung von Patienten. Der CT Somatom X.ceed sei speziell für besonders anspruchsvolle klinische Einsätze konzipiert, wie im Bereich Notfall, in der Herzbildgebung sowie bei CT-geführten Interventionen.
Das Kantonsspital Baden unterhält eine Partnerschaft mit Siemens Healthineers und ist eines der ersten Spitäler, in denen der CT Somatom X.ceed verwendet wird.
Die Skelettteile des Mammuts kann man im Kantonalen Museum für Urgeschichte(n) in Zug besichtigen. gba