Das Kantonsspital Baden (KSB) hat laut Medienmitteilung bei der Digitalisierung seiner Abläufe wichtige Fortschritte erzielt. So können Patientinnen jetzt im Vorfeld einer Endometriose-Sprechstunde ihre Krankengeschichte mittels einer von einem Bot gesteuerten App erfassen. Die Vorgeschichte ist zur Behandlung der Erkrankung, bei der ausserhalb der Gebärmutter Wucherungen auftreten, wichtig. Endometriose zählt zu den häufigsten gynäkologischen Erkrankungen. Etwa eine von zehn Frauen ist davon betroffen, heisst es in der Mitteilung.
Die Daten werden direkt ins spitalinterne Informatiksystem überführt. Für das medizinische Personal wird der administrative Aufwand so auf ein Minimum reduziert, heisst es in der KSB-Mitteilung. Den Fragenkatalog hat ein Ärzteteam basierend auf den Kriterien der Endometriose-Fachgesellschaften entwickelt. Im Durchschnitt benötigten die über 200 Patientinnen, die am Pilotprojekt im Rahmen des KSB Health Innovation Hub teilgenommen haben, rund eine halbe Stunde für das Ausfüllen des digitalen Fragebogens.
„Das Programm ermöglicht uns eine Anamnese in hoher Qualität“, wird Mark Ormos zitiert, der Leiter des KSB-Endometriosezentrums. „Durch die strukturierte Datenerhebung werden keine wichtigen Fragen vergessen. Und anstatt Routinefragen abzuarbeiten, haben wir Ärzte nun mehr Zeit für das individuelle Patientengespräch“, so Ormos weiter.
Der Anamnese-Bot stammt vom Software-Entwickler Sublimd aus Cham ZG. Das 2016 von drei Medizinern und einem Informatiker gegründete Unternehmen will administrative Arbeiten in Spitälern auf ein Minimum reduzieren. Es ist eines von einem Dutzend Firmen und Start-ups, die im KSB Health Innovation Hub ihre Projekte und Ideen auf ihre Praxistauglichkeit testen. gba