Das Kantonsspital Baden (KSB) geht in einer Studie der Frage nach, wie Patienten möglichst rasch wieder von starken Schmerzmitteln wie Opioiden wegkommen. Die Studie wird vom Schweizerischen Verein der Amts- und Spitalapotheker (GSASA) mit 75‘000 Franken unterstützt. Das KSB setzte sich laut Medienmitteilung mit seinem Forschungsprojekt in der Ausschreibung gegen neun Mitbewerber durch.
Die Verschreibung von Schmerzmitteln, die opium-artige Wirkstoffe enthalten - den Opioiden - habe in der Schweiz in den vergangenen 20 Jahren stark zugenommen, heisst es in der Mitteilung. Sie würden häufig nicht nur bei schweren Fällen wie Tumorschmerzen, sondern auch schon bei geringfügigen Verletzungen des Bewegungsapparates verschrieben. Das gehe aus Studien hervor, die unter der Leitung von Professorin Maria Wertli, Chefärztin Innere Medizin am KSB, und Professorin Andrea Burden, Forschungsgruppenleiterin Pharmakoepidemiologie an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) erstellt wurden.
„International und national lässt sich eine Zunahme der Abgabezahlen dieser Schmerzmittel beobachten, die leider auch das Risiko von physischen Abhängigkeiten und Überdosierungen nach sich ziehen“, wird Peter Wiedemeier zitiert, Chefapotheker am KSB und Dozent an der ETH.
Dank den Fördermitteln der GSASA könne eine interventionelle Studie durchgeführt werden, die mit Hilfe der Clinical Trial Unit des KSB und der Digital Trial Intervention Platform der ETH den Effekt der engeren Begleitung von Patienten untersuchen wird.
Das KSB hat dazu das Projekt iPROACTIVE: Interprofessional Partnership in Reduction of Opiod-related Adverse Consquences Through InnoVative Efforts (Interprofessionelle Partnerschaft zur Verringerung opiod-bedingter unerwünschter Wirkungen durch InnoVative Bemühungen) gestartet. ce/gba