Das Kantonsspital Baden hat neu eine Anlaufstelle für sogenannte Long-Covid-Patienten eingerichtet. In dieser Spezialsprechstunde sollen laut Medienmitteilung Patienten behandelt werden, die lange nach einer COVID-19-Erkrankung noch Beschwerden haben. Meist sind dies laut der Aufzählung des KSB ständige Müdigkeit und Schwäche, Husten und Atemnot, Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns, Verminderung der Konzentrationsfähigkeit sowie muskuläre Schwächen und Schmerzen. Jeder zehnte COVID-19-Patient sei schätzungsweise davon betroffen. Für die Long-Covid-Sprechstunde kann man sich per Telefon oder auf einer speziellen Internetseite des KSB anmelden.
Das Analysespektrum umfasst laut der Medienmitteilung einfache Lungen- und Herzfunktionsprüfungen ebenso wie nötigenfalls Spiroergometrie und radiologische oder neurologische Untersuchungen. „In der spezialisierten Sprechstunde klären wir ab, ob effektiv Covid-19 der Grund für die Beschwerden ist oder ob noch andere Erkrankungen eine Rolle spielen“, wird der Direktor des Departements für Innere Medizin am KSB, Professor Jürg H. Beer, zitiert. „Mittels gezielten Verfahren untersuchen wir, ob und welche andauernden Schäden die Infektion mit SARS-CoV2 hinterlassen hat.“ Viele Long-Covid-Betroffene hätten zunächst einen eher leichten Verlauf, litten aber Wochen und Monate später unter den genannten Symptomen.
Oft reiche es nicht aus, solche Patienten einem einzigen Spezialisten zuzuweisen, so Beer. Deshalb stehe den Ärzten der Long-Covid-Sprechstunde ein spitalinternes Netzwerk von Spezialisten zur Verfügung wie Pneumologen, Kardiologen, Infektiologen, Neurologen oder auch Psychiatern. Das KSB arbeite auch eng mit den Hausärzten zusammen, die eine Langzeitbetreuung der Long-Covid-Betroffenen übernehmen. gba