(CONNECT) Das Kantonsspital Baden (KSB) hat eine neue Behandlungsmethode für Patientinnen und Patienten mit einer Hüftoperation eingeführt. Laut einer Mitteilung beginnen Patienten neu noch am Tag ihrer Hüftoperation mit den Reha-Übungen. Eine aktuelle Auswertung zeige, dass dadurch die Spitalaufenthaltsdauer von sieben auf sechs Tage reduziert werden konnte.
Der Effekt dieser Frühmobilisation verblüffe selbst Experten, heisst es vom KSB. Die Devise für Patienten mit einem frisch eingesetzten Hüftgelenk lautete jahrelang: Zuerst einmal ruhen lassen. Nach ihrer Operation erholten sie sich daher im Bett. Das KSB verfolgt seit Oktober 2023 einen anderen Ansatz. Beim KSB nehmen die Physiotherapeuten erste Bewegungsübungen mit den Patienten hingegen bereits unmittelbar nach der Operation und nicht erst am Tag danach vor.
Die Wirkung dieser Frühmobilisation sei beeindruckend, wird Tobias Bühler zitiert, Leitender Arzt in der Orthopädie. „Früher lagen die Patienten am ersten Tag verkrampft im Bett, die Decke bis zum Kinn gezogen, sichtbar leidend. Heute erlebe ich ein ganz anderes Bild: Viele sitzen bereits frühmorgens in ihren eigenen Kleidern am Bettrand, haben die erste Toilettenrunde in der Nacht selbstständig gemeistert und fühlen sich sicher mit ihrem neuen Gelenk“, so Bühler. Die wissenschaftliche Analyse von 230 Patientendaten bestätige den Erfolg.
Der KSB-Neubau biete für die neue Behandlungsmethode ideale Voraussetzungen. Die Bettenstationen seien so konzipiert, dass die Physioübungen vor Ort vorgenommen werden können. „Die Physio kommt zu den Patienten - und nicht umgekehrt“, wird Maja Milani aus dem KSB-Leitungsteam Physiotherapie zitiert. ce/gba