Im Kantonsspital Baden (KSB) soll Künstliche Intelligenz (KI) antizipieren, ob das Risiko von Atemwegsinfektionen steigt. In einer Studie wird laut einer Medienmitteilung von nun an die Hustenaktivität in Räumen des KSB über die KI akustisch analysiert und daraus eine Risikobewertung erstellt. Mit den von Resmonics in Zürich entwickelten Geräten will man ein erhöhtes Aufkommen an respiratorischen Erkrankungen erkennen, um frühzeitig Massnahmen zu ergreifen. Das Projekt am KSB ist vom Health Innovation Hub Aargau initiiert worden.
Resmonics hat eine Software entwickelt, die mit Hilfe von KI Hustengeräusche auswerten kann. Über die akustische Analyse der Umgebung gibt das Gerät dann ein visuelles Zeichen für das erhöhte Risiko von respiratorischen Erkrankungen. Die Sensoren leuchten als Warnung in einer anderen Farbe. Als erstes Spital in der Schweiz setzt das KSB diese Sensoren ein. Die Resmonics AG ist eine Ausgründung der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. Nach der Erprobung am KSB soll das Produkt in zwei Jahren die Marktreife erlangt haben.
„Wir Infektiologen sind immer an innovativen Techniken interessiert“, wird Andrée Friedl zitiert, Leitende Ärztin Infektiologie und Infektionsprävention am KSB. „Wir freuen uns auszuprobieren, ob wir das epidemische Auftreten respiratorischer Infektionen über die Analyse von Hustengeräuschen früher und zuverlässiger erfassen können als über das Abwassermonitoring oder den Nachweis von Viren bei Patienten“, so Friedl weiter.
Derzeit sind die Geräte, die aussehen wie Lautsprecher-Boxen, an sieben Orten im KSB platziert. Unter anderem in der Wartezone der Notfallpraxis, in einem Gang auf einer medizinischen Normalstation, im KSB Fitness, in einem Ärztebüro oder im Caffè Orizzonte. ce/gba