Das Limmattaler Regiowerk Limeco betreibt in Dietikon seit Ende April eine industrielle Power-to-Gas-Anlage. Wegen der im Winter drohenden Energiemangellage ist diese jetzt vorübergehend abgeschaltet worden, heisst es in einer Medienmitteilung. Limeco und seine Partner gehen davon aus, dass ab Frühling wieder genügend Strom vorhanden ist, um die Power-To-Gas-Anlage ihrem Zweck entsprechend zu betreiben und erneuerbares Gas zur Dekarbonisierung der Schweiz produzieren, heisst es weiter.
Die Power-To-Gas-Anlage wandelt den erneuerbaren Strom aus Limecos Kehrichtverwertungsanlage (KVA) in grünes Gas um, das gespeichert werden kann. Bei der Produktion des im Power-To-Gas-Prozess erforderlichen Wasserstoffs gebe es Umwandlungsverluste. Deshalb mache es bei der aktuellen europäischen Energiesituation mehr Sinn, den Strom aus der KVA vollständig ins Stromnetz einzuspeisen, heisst es in der Mitteilung von Limeco.
Zweiter Bestand des Power-To-Gas-Prozesses ist das Klärgas aus der Abwasserreinigungsanlage (ARA) von Limeco. Es wird nun in Blockheizkraftwerken in Strom umgewandelt. Die Abwärme wird für die Heizung der Gebäude der ARA genutzt und fliesst ins Limmattaler Fernwärmenetz.
Limeco hatte die erste industrielle Power-to-Gas-Anlage der Schweiz am 29. April in Dietikon eingeweiht. Sie soll rund 18'000 Megawattstunden synthetisches erneuerbares Gas pro Jahr liefern und bis zu 5000 Tonnen CO2 einsparen.
Limeco hat die erste Anlage dieser Art im industriellen Massstab gemeinsam mit acht Schweizer Energieversorgern realisiert, die als Gasabnehmer die Investitionen von rund 14 Millionen Franken mitfinanzieren. Swisspower, die Allianz von 22 Schweizer Stadtwerken und regionalen Unternehmen der Versorgungswirtschaft, ist Mitinitiantin. gba