Das Biotech-Unternehmen LimmaTech Biologics (LimmaTech Bio) aus Schlieren hat mit der britischen GSK eine Vereinbarung zur Einlizenzierung getroffen. Laut einer Medienmitteilung ermöglicht diese Vereinbarung LimmaTech die Weiterentwicklung seines quadrivalenten Biokonjugat-Impfstoffs gegen Shigellose.
Shigellose, auch bekannt als Ruhr, ist eine schwerwiegende Durchfallinfektion, die durch Ruhrbazillen verursacht wird. Der in der Entwicklung befindliche Impfstoffkandidat setzt sich aus Antigenen der vier epidemiologisch relevantesten Shigella-Bakterienstämme zusammen.
Er wird derzeit in einer Phase-1/2-Studie getestet, um seine Sicherheit und Immunogenität in der Zielgruppe der neun Monate alten Säuglinge zu untersuchen. „Es ist heute wichtiger denn je, einen Impfstoff gegen einen Erreger zu haben, der zunehmend resistent gegen Antiobiotika wird und der einen hohen ungedeckten Bedarf darstellt, insbesondere bei kleinen Kindern“, wird Patricia Martin, Managing Director und Vice President of Clinical and Regulatory Affairs bei LimmaTech Bio, in der Mitteilung zitiert.
LimmaTech Bio wurde nach der Übernahme seiner Vorgängerfirma GlycoVaxyn durch GSK im Jahr 2015 aus dem Unternehmen ausgegliedert. Seither besteht eine Forschungskooperation mit GSK zur Entwicklung neuartiger Impfstoffe auf Basis von Biokonjugat-Antigenen. Nach den positiven Ergebnissen mit dem monovalenten Shigella-Impfstoff beim Menschen begann LimmaTech 2018 mit der Entwicklung eines multivalenten Impfstoffs. Die Ergebnisse der Phase-1/2-Studie mit diesem multivalenten Impfstoff werden für 2023 erwartet.
Nun hat das Unternehmen, Mitglied im Bio-Technopark Schlieren-Zürich, auch bekanntgegeben, dass Franz-Werner Haas zum neuen CEO berufen wurde. Er kommt vom Tübinger mRNA-Spezialisten CureVac, wo er elf Jahre lang in leitender Funktion tätig war, zuletzt als CEO. CureVac hatte mit GSK an einem Impfstoff gegen COVID-19 gearbeitet. ce/mm