Die Gendermedizin ist zentrales Thema der neusten Ausgabe von „LIMMIinside“. Das Hausmagazin des Spitals Limmattal nennt auf der Titelseite das Motto „Die unterschätzte Bedeutung der geschlechterspezifischen Medizin“. Die in diesem Bereich tätigen Diana Mattiello und Rubén Fuentes zeigen auf, wie dieser zukunftsorientierte Ansatz ihren Arbeitsalltag im Spital Limmattal mitgestaltet.
Das Spektrum der Gendermedizin oder geschlechterspezifischen Medizin sei breit, ihr Potential gross. Bei Gendermedizin gehe es nicht darum, politische oder gesellschaftliche Versäumnisse vergangener Jahrzehnte auszuräumen, schreibt Spitaldirektorin Ute Buschmann Truffer in ihrem Editorial. Es gehe darum, die Wissenschaft zugunsten noch gezielterer Behandlungsmöglichkeiten für Patientinnen und Patienten voranzutreiben. Denn Frauen und Männer verhalten sich medizinisch betrachtet anders, so Buschmann Truffer.
In der Medizin gibt es Unterschiede zwischen Mann und Frau, die sich nicht rein biologisch, etwa mit dem Körperbau oder den Hormonen, erklären lassen. Verschiedene Studien zeigen, dass Gesundheit und Gesundheitsverhalten stark durch anerzogene, erlernte oder aufgezwungene Geschlechterrollen geprägt und beeinflusst werden, wird Diana Mattiello zitiert. „Also dadurch, wie jemand mit den gesellschaftlichen Normen umgeht, respektive, wie jemand diesen unterworfen ist.“ Mattiello ist Leitende Ärztin für Allgemein-, Gefäss- und Viszeralchirurgie im Spital Limmattal.
Rubén Fuentes ist Assistenzarzt Innere Medizin und forscht darüber hinaus zu Geschlechterunterschieden in der Kardiologie. Er moniert, dass die Gendermedizin häufig falsch verstanden werde, „weil das Wort ‚Gender‘ seit ein paar Jahren politisch aufgeladen ist und bei vielen Menschen eine ablehnende Haltung hervorruft“. ce/gba