Das in der Antikörperforschung tätige Unternehmen Memo Therapeutics AG mit Sitz im Bio-Technopark Schlieren-Zürich startet laut Medienmitteilung eine klinische Phase-1-Studie mit MTX-005 gegen gefährliche BK-Virusinfektionen bei Patienten mit Nierentransplantationen. Die Studie wird an bis zu 56 gesunden erwachsenen Freiwilligen vorgenommen.
BKV-Infektionen stellen bei Nierentransplantationen eine erhebliche Gefahr dar, heisst es in der Mitteilung. Derzeit gibt es den Angaben des Unternehmens zufolge ausser der Unterdrückung von Immunreaktionen nach der Transplantation keine Therapie bei solchen Infektionen. Der neue Antikörper MTX-005 soll dies ändern.
Normalerweise ruht das BK-Virus (BKV), das bei den meisten Menschen vorkommt, aber bei intakter Immunabwehr keine Gefahr darstellt. Nach Transplantationen wird diese Immunabwehr aber teilweise unterdrückt, um eine Abstossung zu verhindern. Dabei kann es bei 40 bis 50 Prozent der Empfänger von Nierentransplantaten eine Reaktivierung des BKV auslösen. Dabei kann es zu einer BKV-assoziierten Nephropathie, also Einschränkung der Organtätigkeit bis zum völligen Versagen, kommen.
„Mit 50'000 Nierentransplantationen allein in den USA und Europa adressiert MTX-005 einen grossen und schnell wachsenden Markt mit einem geschätzten Volumen von weit über einer Milliarde Dollar“, wird Karsten Fischer zitiert, Vorstandsvorsitzender der Memo Therapeutics AG. „MTX-005 könnte für Patienten, die derzeit stark unterversorgt sind, einen entscheidenden Fortschritt darstellen. Der Antikörper besitzt eine 100-mal stärkere Neutralisierungskapazität als vergleichbare Antikörper“, heisst es von Jürgen Beck, Medizinischer Leiter von Memo Therapeutics. gba