Das in der Antikörperforschung tätige Unternehmen Memo Therapeutics AG (MTx) hat von der Arzneimittelbehörde Food and Drug Administration (FDA) der USA für AntiBKV den Fast Track-Status zur schnelleren Einführung erhalten. Laut einer Medienmitteilung des Schlieremer Unternehmens ist AntiBKV das führende Antikörpertherapeutikum von Memo und zielt auf die Infektion mit dem BK-Polyomavirus (BKV) ab. Diese tritt häufig bei Nierentransplantationen auf. AntiBKV hat nach Angaben von Memo eine klinische Studie der Phase I erfolgreich abgeschlossen und nach der Freigabe durch die FDA mit der aktiven Rekrutierung von Patienten für eine klinische Studie der Phase II/III begonnen.
Das Fast Track-Verfahren der FDA wurde entwickelt, um die Entwicklung von Arzneimitteln zur Behandlung schwerwiegender Erkrankungen und zur Deckung eines ungedeckten medizinischen Bedarfs zu erleichtern und ihre Prüfung zu beschleunigen. Ziel ist es, dass wichtige neue Arzneimittel den Patienten früher zur Verfügung stehen, heisst es auf der Internetseite der FDA zu dem Verfahren.
Gegenwärtig gibt es nach Angaben von Memo noch keine Therapeutika zur Behandlung der BKV-Infektion. BKV-Infektionen stellen bei Nierentransplantationen eine erhebliche Gefahr dar. Normalerweise ruht das BK-Virus, das bei den meisten Menschen vorkommt, aber bei intakter Immunabwehr keine Gefahr darstellt. Nach Transplantationen wird diese Immunabwehr aber teilweise unterdrückt, um eine Abstossung zu verhindern.
„Der Erhalt des Fast Track-Status durch die FDA ist ein bedeutender Erfolg für Memo, der das Potenzial von AntiBKV bestätigt und seine Entwicklung beschleunigt“, wird CEO Karsten Fischer zitiert. Er rechnet mit einer Markteinführung spätestens 2025. Memo Therapeutics ist eine Ausgliederung der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) mit Sitz im Bio-Technopark Schlieren-Zürich. gba