Das von Molecular Partners entwickelte Medikament MP0533 wird laut einer Medienmitteilung im Rahmen einer Studie zum ersten Mal bei einem Patienten mit Leukämie angewandt. Dabei werden die Sicherheit, Verträglichkeit und Wirksamkeit gegen akute myeloische Leukämie (AML), untersucht. MP0533 wurde entwickelt, um einen Immunangriff gegen AML so zu fokussieren, dass gesunde Zellen weitgehend verschont bleiben. AML ist eine bösartige Erkrankung des blutbildenden Systems und wird auch als Blutkrebs bezeichnet.
„AML ist eine bekannt schwer zu behandelnde Krebsart, was zum grossen Teil an den sich überschneidenden Zielen liegt, die sowohl auf gesunden als auch auf leukämischen Zellen vorhanden sind. Unser Team hat in den letzten drei Jahren unermüdlich an der Entwicklung eines Moleküls gearbeitet, das auf diese Krebszellen abzielt, während gesunde Zellen verschont bleiben“, wird Nicolas Leupin zitiert, Chief Medical Officer von Molecular Partners.
MP0533 zielt gleichzeitig auf jene drei Oberflächenproteine ab, die auf AML-Zellen und leukämischen Stammzellen mit weitaus höherer Wahrscheinlichkeit zusammen auftreten als auf gesunden Zellen. Es zielt auch auf das immunstimulierende Protein CD3. Diese zytotoxischen T-Zellen töten Zellen ab, die von Krankheitserregern befallen und modifiziert worden sind. Der neuartige Mechanismus von MP0533 soll die CD3-Aktivierung vor allem in der Nähe von leukämischen Stammzellen und nicht wie bei anderen Medikamenten im gesamten Blutsystem stark begünstigen.
Zwischen 20 und 45 Patienten an fünf Standorten in der Schweiz und in den Niederlanden sollen in diese erste Behandlungsphase aufgenommen werden.
Das in der Schweiz und den USA börsenkotierte Unternehmen Molecular Partners mit Sitz im Bio-Technopark Schlieren-Zürich wurde 2004 von Forschenden der Universität Zürich (UZH) gegründet. gba