Im Bericht zum dritten Quartal 2020 spricht das Firmenmanagement des Schlieremer Unternehmens Molecular Partners vom Entstehen neuer Möglichkeiten für Biotechunternehmen. Finanziell ist das Biopharmaunternehmen laut Medienmitteilung insbesondere nach einer Kapitalerhöhung im Juli flexibel aufgestellt.
Molecular Partners hat eine neue Klasse massgeschneiderter Proteinarzneimittel entwickelt, die als DARPin-Therapeutika bekannt sind. Hierdurch habe man eine „Führungsposition“ erreicht, wird Patrick Amstutz, CEO von Molecular Partners, in der Medienmitteilung zitiert.
Finanzielle und operative Höhepunkte waren laut der Mitteilung der Bruttoerlös von 80,2 Millionen Franken aus der im Juli vollzogenen Aktienkapitalerhöhung. Dies werde voraussichtliche eine Finanzierung bis 2022 ermöglichen. Ausserdem hat Molecular Partners für seine beiden potenziellen Anti-Covid-19-Medikamente den Basler Pharmakonzern Novartis an Bord geholt. Für die Lizenzierung der globalen Rechte an MP02420 und MP0423 hat Novartis eine Option erhalten. Die Bedingungen der Novartis-Vereinbarung umfassen Barzahlungen in Höhe von insgesamt 210 Millionen Franken, die sich aus einer Vorauszahlung, dem Aktienkauf und Meilensteinen zusammensetzen, sowie eine Lizenzgebühr von 22 Prozent auf Verkäufe belaufen. Weiterhin hat das Unternehmen eine Reservierungsgebühr von der Schweizer Regierung erhalten, die sich 3,2 Millionen Dosen von MP0420 sichert.
Zum Quartalsende am 30. September beliefen sich der Bestand an Bargeld und kurzfristigen Einlagen auf 133,8 Millionen Franken. Das Unternehmen meldet auch einen Betriebsverlust von 38,3 Millionen und Nettoverlust von 41,2 Millionen Franken in den ersten neun Monaten des Jahres.
Um die Finanzlage und künftige Gestaltung des Unternehmens sowie Möglichkeiten für Investoren geht es auf einer Online-Veranstaltung am 17. Dezember. Beim Investoren- und Analystentag will Molecular Partners seine jüngsten Errungenschaften sowohl in der klinischen Entwicklung als auch in der Forschung darstellen.
Molecular Partners mit Sitz im Bio-Technopark Schlieren-Zürich wurde 2004 von Forschenden der Universität Zürich (UZH) gegründet. gba