Zum ersten Mal ist in der Schweiz eine Einzelausstellung mit den Werken der britischen Künstlerin Rose Wyliezu besuchen. Das Museum Langmatt präsentiert diese ab dem 2. März bis zum 24. Mai. Wylie gilt laut Medienmitteilung als eine der bedeutendsten britischen Künstlerinnen der Gegenwart, obschon sie den internationalen Durchbruch erst im hohen Alter erreichte. Die heute 87-Jährige hatte unter anderem Ausstellungen in der Tate Britain 2013 und in der Serpentine Gallery 2017.
Zum Künstlerportrait von Rose Wylie heisst es in der Medienmitteilung des Museums, sie male mit ihren 87 Jahren frei und unbeschwert wie ein Kind. Und doch stecke in den riesenhaften Bildern die ganze Zerbrechlichkeit eines Künstlerinnenlebens zwischen jahrzehntelanger Duldsamkeit und einem sehr späten, unerwarteten Erfolg. Rose Wylie wurde 1934 in der Grafschaft Kent geboren und lebt dort. Mit Canterbury als religiösem Zentrum in der Vergangenheit und heute dem Eingang zum Eurotunnel auf das Festland als Zeichen der Moderne, hat Kent immer Künstler angelockt. So lebte der berühmte Maler William Turner dort in seiner Jugend und liess sich in seinen Werken später häufig von der Küstenlandschaft von Kent inspirieren.
Rose Wylie hat ein anderes Sujet für ihre Werke auserkoren. Ihre grossformatigen Gemälde oszillieren zwischen surrealem Pop und wildem Punk. Aus einem breiten Repertoire von Motiven aus Populärkultur, Zeitungsmeldungen und Alltagsleben destilliert die Künstlerin prägnante Szenen, die humorvoll und manchmal auch kritisch das aktuelle Zeitgeschehen kommentieren, heisst es dazu beim Museum Langmatt. Zentral in ihren Bildern sind Gender- und Rollenfragen, die sie das Leben lang begleiteten und zeitweise bedrückten. Während sich ihr Ehemann Roy Oxlade (1929 bis 2014) seinem Künstlerberuf widmete, stellte Rose Wylie ihre künstlerische Arbeit zurück, um die drei Kinder zu erziehen.
Die Künstlerin lebt trotz ihres internationalen Erfolgs weiter in einem bescheidenen Handwerkerhäuschen auf dem Land.gba