Nanoplastik stresst Bäume und beeinträchtigt die Fotosynthese. Das ist laut einer Mitteilung das Ergebnis der Untersuchungen von Forschenden der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich und der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) in Birmensdorf an Hunderten Sämlingen von zwei Baumarten, der blattragenden Elsbeere und der Norwegischen Fichte.
Die vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) geförderte Forscherin Denise Mitrano von konnte zusammen mit dem Ökologen Arthur Gessler von der WSL zeigen, wie Bäume im Wasser enthaltene Nanoplastik durch die Wurzeln aufnehmen. Zudem konnten erstmals nachweisen, dass dies die Fotosynthese negativ beeinflusst.
Die Forschenden zogen je hundert Sämlinge von zwei Baumarten mit unterschiedlichem Wasserhaushalt heran: die Elsbeere, die viel Wasser benötigt, sowie die Norwegische Fichte, die sparsam mit Wasser umgeht. Beide wurden in Hydrokultur umgesetzt. Dem Wasser setzte das Team unterschiedliche Konzentrationen an Nanoplastik zu und analysierte dann mehrmals den Gehalt an Plastikpartikeln in verschiedenen Teilen der Bäume. Ausserdem ermittelten sie die Fotosynthese-Aktivität.
Schon nach wenigen Wochen fanden die Forschenden in den Wurzeln ein bis zwei Milligramm Nanoplastik pro Gramm Pflanzenmaterial. Im Stamm sowie in den Blättern und Nadeln waren es etwa zehn- bis hundertmal weniger. Zwischen den beiden Baumarten gab es keine signifikanten Unterschiede.
Die Messungen zeigten, dass die Effektivität der Fotosynthese in der Elsbeere innerhalb von zwei Wochen um ein Drittel, in der Fichte innerhalb von vier Wochen um etwa zehn Prozent sank. Das Resultat deutet den Angaben zufolge daraufhin, dass ein Teil der Energie des Sonnenlichtes nicht mehr für die Fotosynthese verwendet, sondern als Wärme abgeleitet wird. ce/gba